Vertrauen schwindet DFB-Team bleibt für Bundesbürger trotzdem der WM-Favorit
Die Vision vom vierten Stern auf dem Trikot bleibt bestehen: Für die Mehrheit der Bundesbürger ist Deutschland weiter der Top-Favorit auf den Titelgewinn bei der WM 2014 in Brasilien. Das hat eine Umfrage des ARD-DeutschlandTrends ergeben, teilte der Westdeutsche Rundfunk (WDR) dazu mit.
Demnach trauen vor dem Viertelfinale gegen Frankreich (ab 17.30 Uhr im Live-Ticker bei t-online.de) 51 Prozent der Befragten der Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw den Gewinn des vierten WM-Titels zu. Allerdings sind die Erwartungen damit im Vergleich zu der Befragung vor dem Turnierstart Mitte Juni um fünf Prozentpunkte gesunken.
18 Prozent sehen Brasilien als neuen Weltmeister
Für die insgesamt 1005 befragten Bürger ab 18 Jahre ist Deutschlands größter Rivale WM-Gastgeber Brasilien. 18 Prozent der Befragten glauben, dass die Selecao zum sechsten mal WM-Champion wird, für die Niederlande votierten acht Prozent. Als größte Überraschung wurde Viertelfinalist Costa Rica, als größte Enttäuschung der schon in der Vorrunde gescheiterte Titelverteidiger Spanien genannt.
Erst die Gala, dann Remis und knappe Siege
Ein Grund für den leichten Rückgang in Bezug auf den deutschen WM-Triumph dürfte zum einen der wenig überzeugende und knappe Achtelfinal-Sieg der DFB-Elf gegen Algerien (2:1) sein. Löws Truppe hatte sich gegen die stark aufspielenden und bis zuletzt kämpfenden Wüstenfüchse lange schwer getan und entschied die Partie erst in der Verlängerung.
Auch nach der 4:0-Gala gegen Portugal und dem darauffolgenden 2:2 gegen Ghana sowie dem anschließenden 1:0 gegen die USA erntete das DFB-Team nicht nur Lob in der Öffentlichkeit.
Löws Sturheit bei Lahms Position
Zum anderen könnte die landesweit geführte Diskussion um die Position von DFB-Kapitän Philipp Lahm ein Anhaltspunkt für das schwächer gewordene Vertrauen in die Nationalmannschaft sein.
Laut einer Umfrage wünschen sich 75 Prozent der User von t-online.de, dass der gelernte Außenverteidiger gegen Frankreich vom defensiven Mittelfeld auf die rechte Außenbahn wechselt. Dort sei der Bayern-Star im Gegensatz zur Meinung von Bundestrainer Joachim Löw viel stärker. Er spiele sicherer und könne der Mannschaft somit viel besser helfen.
Abwehrkette mit vier Innenverteidigern
Auch für die nicht immer sicher agierende Abwehrkette mit vier gelernten Innenverteidigern musste Löw bereits viel Kritik einstecken. Als Mats Hummels krankheitsbedingt gegen Algerien ausfiel, sorgte Ersatzmann Shkodran Mustafi für zahlreiche Unsicherheiten im deutschen Abwehrverbund. Und auch Benedikt Höwedes, bei Schalke als Innenverteidiger gesetzt, zeigte als Linksverteidiger eklatante Schwächen.