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Fußball-WM in Katar: Polen raus – was macht Robert Lewandowski?


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Lewandowskis WM-Aus mit Polen
Der Abschied

  • Noah Platschko
Von Noah Platschko, Doha

Aktualisiert am 04.12.2022Lesedauer: 3 Min.
imago images 1020043526Vergrößern des Bildes
Robert Lewandowski verabschiedet sich mit einem Handkuss von den eigenen Fans und von der WM. (Quelle: IMAGO/José Méndez)

Am Ende traf er doch noch. Doch das Tor von Robert Lewandowski änderte nichts an Polens Ausscheiden. Ein Abschied von der WM-Bühne?

Robert Lewandowski hielt sich unter Schmerzen den Kopf. Nach einem Luftduell mit Frankreichs Adrien Rabiot war der Pole zu Boden gegangen. Bereits nach zwei Minuten war klar, dass der Superstar der "Biało-Czerwoni", der Weiß-Roten, in dieser Partie würde leiden müssen.

Und was die 40.989 Zuschauerinnen und Zuschauer im Al Thumama beim WM-Achtelfinale zwischen Frankreich und Polen zu sehen bekamen, war wenig überraschend ein dominantes Frankreich und ein abwartendes Polen – ein Spiel, in dem sich der Titelverteidiger verdientermaßen mit 3:1 durchsetzte.

Polens Taktik geht auf – vorerst

Robert Lewandowski, der Top-Stürmer vom FC Barcelona, er konnte einem fast leidtun, so alleingelassen stand er am Mittelkreis und wartete auf Zuspiele seiner Gegner. Doch Lewandowski versuchte sich selbst die Bälle zu holen, als einzige Spitze in einem faktischen 4-5-1-System, bei dem der Fokus klar auf der defensiven Stabilität lag.

Mit dieser Taktik hatten sich die Polen durch die Gruppenphase gewurschtelt. Konnte sich das Team von Trainer Ceslaw Michniewicz da noch bei schlampigen Argentiniern und glücklosen Mexikaner bedanken, überzeugten die Polen im Duell mit der "Equipe Tricolore" aber zumindest im ersten Durchgang mit ihrer eigenen Spielweise: Defensiv kompakt, gutes Pressing und ordentliches Umschaltspiel – und wären damit sogar beinahe mit der Führung belohnt worden. Doch Zielinskis Abschluss aus zentraler Position geriet zu unplatziert (38.).

Die Polen bekamen die Quittung: Giroud mit seinem Rekordtor und der an diesem Tag überragende Kylian Mbappé (zwei Tore, eine Vorlage) knipsten den am Ende doch limitierten Polen die Lichter aus. Der Ehrentreffer Lewandowskis in der neunten Minute der Nachspielzeit, er hätte unbedeutender nicht sein können. Doch selbst dieser Treffer war ein Sinnbild für den gebrauchten Tag der Polen und ihres Superstars. Erst beim zweiten Versuch (dann mit anderem Ball) zählte der Treffer, beim ersten war Lewandowski mit seinem schwachen Abschluss noch an Hugo Lloris gescheitert – doch der war zu weit vorne gestanden.

Giroud schreibt Geschichte

"Wir wussten, dass wir nach der Niederlage gegen Argentinien sehr viel Glück hatten, dass wir in die nächste Runde eingezogen sind", so Tomasz, der es mit den Polen hielt, nach Abpfiff. "Gegen den Weltmeister hat es nicht gereicht. Trotz Lewandowski."

Fünf Schüsse beziehungsweise Schussversuche hatte der Pole nach Spielende vorzuweisen, doch nur einer fand den Weg aufs Tor: sein Elfmeter. Zumindest ein versöhnlicher Abschluss für Polens Nummer 9, hatte er zum Auftakt gegen Mexiko doch noch einen Strafstoß vergeben. So fährt er nun mit zwei Treffern zurück nach Hause.

Unmittelbar nach Abpfiff konnte er auch schnell wieder lachen, umarmte Doppeltorschütze Kylian Mbappé und beglückwünschte diesen zu seinen beiden Treffern. Die Topstürmer, sie trafen alle. Mbappé, mit fünf Treffern nun alleiniger Führender der Torschützenliste dieser WM. Olivier Giroud, mit 52 Toren nun alleiniger Rekordtorschütze Frankreichs. Und Lewandowski, für den es vielleicht sein letzter Auftritt bei einer WM war. 2026 in den USA, Mexiko und Kanada wird er 37 Jahre alt sein. Ob er dann noch der Kopf und Kapitän der Polen sein wird, ist zumindest fraglich.

"Ich denke, ich sollte nicht über seine Zukunft reden", sagte Coach Michniewicz, dessen Vertrag nur bis zur Weltmeisterschaft ging: "Robert ist unser Kapitän, er entscheidet selbst. Lasst uns schauen, ob er bis zur nächsten WM weitermacht."

Lewandowski selbst schein es noch nicht zu wissen: "Es ist schwer, das jetzt zu sagen. Von der körperlichen und sportlichen Seite habe ich da keine Angst, aber es gibt verschiedene Dinge, die dazu führen könnten, dass das dies hier die letzte war", so der Pole nach dem Ausscheiden.

1986 hatte Polen zuletzt im Achtelfinale einer WM gestanden. Damals gab es eine 0:4-Abreibung gegen Brasilien. Verglichen damit, darf das polnische Abschneiden in Katar durchaus als Erfolg gewertet werden.

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Verwendete Quellen
  • Eigene Beobachtungen im Stadion
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