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Ex-DFB-Präsident Reinhard Grindel übt scharfe Kritik an "One Love"-Kapitänsbinde


"Ein Kotau vor den Kataris"
Ex-DFB-Chef übt scharfe Kritik an "One Love"-Kapitänsbinde

Von t-online, Kgl

10.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Reinhard Grindel: Der Ex-DFB-Präsident hat sich viel für die Idee der "One Love"-Kapitänsbinde übrig.Vergrößern des Bildes
Reinhard Grindel: Der Ex-DFB-Präsident hat sich viel für die Idee der "One Love"-Kapitänsbinde übrig. (Quelle: imago/Pressefot Baumann)

Bei der WM wollen die Kapitäne mehrerer Nationen mit einer speziellen Binde ein Zeichen für queere Menschen setzen. Ex-DFB-Präsident Reinhard Grindel geht das allerdings nicht weit genug.

Der ehemalige DFB-Präsident Reinhard Grindel hat scharfe Kritik an der geplanten "One Love"-Binde geübt, die die Kapitäne mehrerer Nationalmannschaften bei der Weltmeisterschaft in Katar tragen wollen. Ziel der mehrfarbigen Binde soll es sein, eine Botschaft für die Rechte der LGBTIQ*-Gemeinschaft zu setzen. Grindel geht das jedoch nicht weit genug. Bei der EM "wurde die Münchner Arena in Regenbogenfarben illuminiert, daher halte ich diese Binde für einen erstaunlichen Widerspruch", kritisiert der 61-Jährige im "Kicker".

"Der Fußball hat eine gesellschaftliche Verantwortung, der diese One-Love-Fantasie-Binde kaum gerecht wird", so Grindel weiter. "So wirkt das wie ein Kotau vor den Kataris und der Fifa", lautet seine scharfe Kritik. Konsequenzen für das Tragen einer richtigen Regenbogen-Binde fürchtet Grindel nicht. "Die Regenbogen-Binde wird bei vielen internationalen Spielen getragen. Die Kataris werden Manuel Neuer kaum verhaften, wenn er mit der Regenbogen-Binde den Platz beträte", sagt er.

Video | WM in Katar: "Da prallen zwei Welten aufeinander"
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Quelle: t-online

Wohl kein Entschädigungsfonds

An die Einrichtung eines Entschädigungsfonds für die Familien der im WM-Gastgeberland Katar auf Baustellen gestorbenen ausländischen Arbeiter glaubt Grindel nicht. "Nach meinen Informationen hat Gianni Infantino im Gespräch mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser den Fonds klar abgelehnt, weil die katarische Regierung die Familien ausreichend entschädigt habe", sagt er.

Er gehe davon aus, dass das Thema in Katar "wohl nicht weiterverfolgt wird", so Grindel weiter. Zu eindeutig seien die jüngsten Aussagen katarischer Minister gewesen: "Sie sprachen von 'Werbegag' und 'Profilierung'". Der Fonds war von Menschenrechtsorganisationen gefordert worden und auch Neuendorf hatte sich dafür starkgemacht.

Verwendete Quellen
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