Flick rief Terziç an Bericht: Ärger beim BVB wegen Süle
Wenn die Nationalmannschaft kommende Woche ihre Länderspiele absolviert, wird Niklas Süle fehlen. Deswegen brodelt es nun offenbar beim BVB.
Bundestrainer Hansi Flick erwartet von Borussia Dortmunds Innenverteidiger Niklas Süle für eine Rückkehr in die deutsche Nationalmannschaft mehr Einsatz und eine andere Mentalität. "Ich finde, er lässt noch einiges liegen. Ich will, dass er von seiner Einstellung, von seiner Mentalität einen Schritt nach vorne macht", sagte Flick über den 27-Jährigen in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Nun gibt es neue Details: Seine Ankündigung, Süle nicht für die drei kommenden Länderspiele gegen die Ukraine, in Polen und gegen Kolumbien zu nominieren, habe er offen kommuniziert, berichtet "Bild". Unter anderem soll er bei Süle selbst angerufen haben, um ihm die Entscheidung zu erklären. Und auch mit BVB-Trainer Edin Terzić soll er ein Telefongespräch geführt haben.
Doch nicht nur Süle habe verärgert und enttäuscht auf seine Nicht-Nominierung reagiert. Auch bei der sportlichen Führung des BVB sei die Entscheidung auf Unverständnis und Irritation gestoßen. "Der BVB brodelt wegen Süle!", schreibt die "Bild"-Zeitung. Im Raum stehe der Verdacht, dass Süle zum Bauernopfer für den neuen "Knallhart-Kurs des Bundestrainers" gemacht werde.
Flick wurde deutlich
Flick hatte mit Süle bereits beim FC Bayern München zusammengearbeitet. Auch beim Vorrunden-Aus bei der WM in Katar Ende des vergangenen Jahres war Flick nach eigener Aussage von der Leistung des 45-maligen Nationalspielers teils enttäuscht. "Ich war zu 90 Prozent zufrieden. Aber die zehn Prozent, die fehlen, die machen es eben aus. Um die geht’s mir", sagte Flick, der Süle in allen drei Vorrundenspielen in Katar aufgestellt hatte. "Ich finde, jeder Nationalspieler sollte den Anspruch haben, das Maximum aus seinem Potenzial zu machen. Mit weniger durchkommen – das entspricht nicht meiner Mentalität." Er sehe eine "Gefahr" darin, dass in der Liga für Süle auch 80 Prozent reichen könnten.
Für die anstehenden Länderspiele gegen die Ukraine, Polen und Kolumbien hat Flick für die Innenverteidigung Matthias Ginter, Thilo Kehrer, Antonio Rüdiger, Nico Schlotterbeck und Malick Thiaw nominiert – auf den langjährigen DFB-Stammspieler Süle verzichtete er dagegen. Er wolle mit einer Dreier-Abwehr "defensiv kompakt" stehen, sagte Flick bei der Nominierung. "Dafür sind wir mit unserem ausgewählten Kader sehr gut aufgestellt."
- Nachrichtenagentur dpa