Klartext vom Superstar "Meine ganze Familie weinte": Messi entscheidet sich für Barça-Verbleib
Viel Lärm um nichts: Nachdem Lionel Messi dem FC Barcelona eigentlich schon den Rücken gekehrt hatte, bleibt der Superstar nun doch bei den Katalanen. Dies verriet er in einem Interview. Entscheidend war dabei wohl der Ärger um die Ausstiegsklausel.
Lionel Messi lieferte ganz großes Drama. Seine weinende Familie habe ihn verzweifelt davon abhalten wollen, seine Lebensliebe FC Barcelona zu verlassen – und am Ende wurde der Weltstar trotz aller Wut auf den Präsidenten Josep Maria Bartomeu weich. Messi bleibt, scheinbar ist also alles, wie es vorher war – und doch gar nichts. Denn er legte eine Generalabrechnung vor, die den gigantischen Klub zutiefst erschüttert.
"Ich würde niemals gegen Barca vor Gericht ziehen, weil es der Klub ist, den ich liebe", sagte der Argentinier im Interview mit dem Portal "Goal". "Der mir alles gegeben hat, seit ich hierher kam. Es ist der Klub meines Lebens." Damit war die lang erwartete Nachricht gesetzt.
Messi bezeichnet Barça-Boss als Lügner
Was folgte, war seine ganz persönliche Aufarbeitung des schmutzigen Gezerres um seine Zukunft. Bartomeu sei ein Lügner, der "sein Wort gebrochen" und somit den zugesagten ablösefreien Wechsel verhindert habe. Ohnehin agiere der Verein seit Jahren planlos. "In Wahrheit gab es für lange Zeit kein Projekt oder sonst irgendetwas", klagte der sechsmalige Weltfußballer. "Sie machten halbe Sachen und ließen viel Zeit sinnlos verstreichen."
Messi bleibt also höchst widerwillig, um eine Schlammschlacht nicht in einen "Krieg vor Gericht" ausarten zu lassen. Das Tischtuch zwischen ihm und dem Präsidenten ist zerschnitten, das Verhältnis nicht mehr zu kitten. Der Klub wankt noch heftiger, als der 2:8-Untergang gegen Bayern München in der Champions League vermuten ließ.
Schwierige juristische Auseinandersetzung drohte
Der FC Barcelona – das war und ist Lionel Messi. Die größte aller Barca-Ikonen hatte nach dem Debakel das Ende ihrer Ära bei Blaugrana verkündet. Er hatte auf einen ablösefreien Transfer gepocht, Barca dagegen auf der festgeschriebenen Ablöse von 700 Millionen Euro beharrt. "Das war unmöglich", sagte Messi. Eine schwierige juristische Auseinandersetzung drohte.
Am Mittwoch hatte es deshalb ein Treffen zwischen Messis Vater Jorge und Bartomeu gegeben, um in der verzwickten Lage zu deeskalieren. Danach gab es bereits erste Signale für ein Umdenken. Am Donnerstag fiel dann bei einem Familiengipfel in Messis Anwesen in Castelldefels die Entscheidung. "Meine ganze Familie weinte, die Kinder wollten nicht die Schule wechseln", berichtete er, es sei "ein brutales Drama" gewesen.
Messis 17. Profi-Saison in Barcelona
Bislang boykottierte Messi das Training von Barça unter dem neuen Trainer Ronald Koeman. Auch einen Corona-Test am Wochenende hatte der eigenwillige Superstar geflissentlich ignoriert. Messi hätte wegen seiner Verweigerung eine Vertragsstrafe gedroht. In spanischen Medien wurde über 25 Prozent seines Monatsgehalts spekuliert, dies seien angeblich 850.000 Euro. Messis Jahresgehalt bei Barca würde demnach 40,8 Millionen betragen.
Unter den möglichen Abnehmern galt Manchester City mit Messis Ex-Coach Pep Guardiola als Favorit. Ein Paket über 500 Millionen Euro für fünf Jahre sollte einen Wechsel auf die Insel schmackhaft machen. Auch der Champions-League-Finalist Paris St. Germain mit dem deutschen Trainer Thomas Tuchel und finanzkräftiger Unterstützung aus Katar wurde häufiger genannt.
All das ist Makulatur: Messi wird zumindest noch eine 17. Profi-Saison in Barcelona spielen. Womöglich seine letzte. Die Fans werden ihm weiterhin zu Füßen liegen – und Josep Maria Bartomeu sehr wahrscheinlich bei nächster Gelegenheit aus ihrer Stadt jagen.
- Nachrichtenagentur sid