"Könnte nicht glücklicher sein" Australien-Profi outet sich als homosexuell
Joshua Cavallo hat mit emotionalen Worten seine Homosexualität öffentlich gemacht. In einem Video erklärt der Fußballer die Hoffnung, die er mit seinem Coming-out verknüpft.
Mittelfeldspieler Josh Cavallo hat als erster aktiver Fußballprofi in der australischen A-League sein Coming-out gegeben. "Ich bin Fußballer, und ich bin schwul", verkündete der 21-Jährige von Adelaide United am Mittwoch auf Social Media. Und weiter: "Es war eine lange Reise, um an diesen Punkt in meinem Leben zu gelangen, aber ich könnte mit meiner Entscheidung nicht glücklicher sein."
Das ganze Video-Statement sehen Sie im Video oben oder wenn Sie hier klicken.
Sein Verein, die Liga sowie der australische Verband reagierten mit unterstützenden Kommentaren auf die Nachricht. Er wolle bloß Fußball spielen und eine gleiche Behandlung erfahren, sagte Cavallo, der bereits für die australische U-20-Nationalmannschaft aufgelaufen ist: "Zu versuchen, das Beste aus seinen Fähigkeiten herauszuholen und dieses Doppelleben zu führen, ist anstrengend. Ich möchte nicht, dass irgendjemand diese Erfahrung machen muss."
Bislang haben nur wenige Fußballer weltweit ihre Homosexualität öffentlich gemacht, meist erst nach ihrem Karriereende. 1990 ging Justin Fashanu als erster aktiver Profi diesen Schritt, fand jedoch keine Akzeptanz und nahm sich 1998 das Leben.
Der Fall Fashanu beunruhigte Cavallo
Fashanus Fall habe ihn bei seinen Überlegungen "beunruhigt", erzählte Cavallo. Die Unterstützung seines Vereins, der Teamkollegen und der Funktionäre sei allerdings "immens", sagte der Australier: "Es ist in Ordnung, schwul zu sein und Fußball zu spielen. Das möchte ich allen anderen Menschen zeigen, die Probleme und Angst haben."
Dass homosexuelle Profis im Fußball immer noch vor großen Herausforderungen stehen, hatte ein Brief eines anonymen Premier-League-Spielers im vergangenen Jahr gezeigt. Darin beschreibt dieser seine Situation als "Albtraum". Er habe Angst, dass die "Wahrheit über mich alles schlimmer machen wird". Das Schreiben war von einer von Fashanus Familie gegründeten Stiftung veröffentlicht worden.
- Nachrichtenagentur SID