Unfassbare Szenen Nach rechten Parolen: Chemnitzer FC distanziert sich von Fan-Mob
Fußball-Regionalligist Chemnitzer FC hat sich von einer Gruppe mutmaßlich Rechtsradikaler distanziert, die nach einem Testspiel mit Parolen durch die Straßen gezogen sind.
Es sind Bilder, die fassungslos machen. Es sind Gesänge, die einen schaudernd und angewidert zurücklassen. Nach einem Testspiel von Fußball-Regionalligist Chemnitzer FC beim tschechischen Klub FK Banik Most-Sous ist eine Gruppe mutmaßlich Rechtsradikaler mit Parolen durch die Straßen der böhmischen Stadt gezogen.
Auf einem in den sozialen Netzwerken verbreiteten Video, ist klar zu hören, was der Mob singt: "Dann zieht die Wehrmacht mit ihren Panzern in Breslau ein. Und dann kehrt Deutschlands Osten endlich wieder heim. Sieg Heil."
"Zeigt die hässliche Fratze"
Der Chemnitzer FC reagierte in einem Statement "völlig fassungslos und mit größtmöglichem Entsetzen". Weiter heißt es: "Erneut zieht damit eine unbelehrbare Minderheit den Ruf des gesamten Chemnitzer Fußballklubs in den Dreck und konterkariert alle bisherigen Anstrengungen, das Bild unseres Vereins zu verbessern. Die vorliegende Aufnahme zeigt die hässliche Fratze des rechten Randes der Gesellschaft, aber ganz gewiss nicht den Chemnitzer FC und das, wofür er stehen möchte."
Der Verein hatte von einem Video Kenntnis erhalten, in dem eine Gruppe von Personen mit rechtsradikalen Parolen nach dem Testspiel in Most (1:0-Sieg) durch die Straßen der Stadt zieht.
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"Der Chemnitzer Fußballklub besteht aus über 2.300 Mitgliedern, ehrenamtlichen Gremienvertretern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Geschäftsstelle sowie im Nachwuchsleistungszentrum, vielen kleinen und großen Fußballern und Fußballerinnen und zahlreichen Fußballfans. Sie alle sind der CFC und wollen nicht durch eine Gruppe von Idioten in eine Ecke gedrängt werden", betonte der Verein und distanzierte sich "in aller Deutlichkeit von diesen Personen und den geäußerten, verabscheuungswürdigen Parolen. Der Fußball lebt von einem Miteinander – aber euch wollen und brauchen wir nicht!".
Der CFC prüft in enger Zusammenarbeit mit der Polizei Chemnitz die vorliegenden Videoaufnahmen und werde zeitnah Anzeige erstatten und weitere rechtliche Schritte "mit aller Konsequenz und Härte" anwenden. Der Chemnitzer Oberbürgermeister Sven Schulze reagierte schockiert: "Das hat mit sportlichen Wettbewerb im Fußball und friedlichen und respektvollem Zusammenleben in unserer Gesellschaft nichts zu tun. Meine Position dazu ist klar: Dafür gibt es keine Toleranz, dafür gibt es keine Entschuldigung. Die Vorkommnisse im und am Stadion in Most spiegeln die Verankerung von rechtsradikalem, homophoben und damit menschenverachtenden Gedankengut in Teilen unserer Gesellschaft wider. Hier dürfen wir nicht wegschauen."
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
- Statement des Chemnitzer FC