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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Erste Gewinner und Verlierer der WM Blamable Favoriten und freche Underdogs
Die WM 2018 in Russland geht in die heiße Phase. Einige Top-Favoriten stehen schon mächtig unter Druck und andere Teams haben die eigenen Erwartungen übertroffen. Zeit für eine erste Analyse.
Während einige Mannschaften ihre Fans zur Verzweiflung bringen, überzeugen andere Teams mit starken Auftritten und überraschenden Siegen. Ein Überblick über die bisherigen Gewinner und Verlierer der WM.
Russland:
Die eigenen Fans hatten vor Turnierstart kaum Erwartungen an ihr Team, die Siege gegen Saudi-Arabien und Ägypten straften sie Lügen. Und auch wenn beide Erfolge gegen die schwächsten Gruppengegner gelangen, waren sowohl die Höhe als auch die Art und Weise ein Statement. Durch das überragende Torverhältnis von 8:1 reicht Russland im finalen Gruppenspiel gegen Uruguay nun schon ein Remis, um als Gruppenerster ins Achtelfinale einzuziehen.
Mexiko:
Für die wohl größte Überraschung sorgten die Mexikaner mit dem 1:0-Sieg gegen Titelverteidiger Deutschland. Der 15. der Weltrangliste überzeugte mit Leidenschaft, Siegeswillen und starkem Konterspiel. Lediglich beim Abschluss mangelte es den Mittelamerikanern an Präzision – die nun aber eine gute Ausgangslage besitzen, die Gruppenphase zu überstehen.
Island:
Die Skandinavier fingen dort an wo sie bei der EM aufgehört hatten. 2016 schalteten sie im Achtelfinale die Engländer aus, jetzt ärgerten sie mit Argentinien den WM-Finalisten von 2014 und trotzten Messi und Co. ein 1:1 ab.
Den Treffer zum Ausgleich erzielte übrigens Augsburg-Profi Alfred Finnbogason. Mit einem Sieg im zweiten Gruppenspiel gegen Nigeria könnten die Isländer sowohl Argentinien als auch Kroatien stark unter Druck setzen. Unterschätzen wird die "Strakarnir okkar" sicherlich niemand mehr.
Schweiz:
Ähnlich wie auch die Isländer imponierten die "Eidgenossen" aus der Schweiz als Mannschaft gegen technisch beschlagene Brasilien. Die Mannschaft von Trainer Vladimir Petković erarbeitete und verdiente sich mit ihrem unbedingten Zweikampfwillen sowie einer geschlossenen Teamleistung das Unentschieden gegen die Seleçao.
Senegal:
Als Letztes der fünf afrikanischen Teams startete Senegal ins Turnier – und das mit gehörigem Druck, schließlich verloren alle anderen afrikanischen Mannschaften zuvor ihre Duelle. Doch die Elf von Trainer Aliou Cissé überzeugte beim 2:1 gegen schwache Polen mit der richtigen Einstellung und Kaltschnäuzigkeit. Durch den Auftaktsieg sind auch die Chancen auf ein Weiterkommen in der ausgeglichenen Gruppe H deutlich gestiegen.
Wer hat bisher enttäuscht?
Die Favoriten. Egal ob Frankreich, Argentinien, Brasilien oder Deutschland: Jedes dieser Teams hatte große Probleme mit dem vermeintlich schwächeren Gegner. England und Frankreich mühten sich zu Last-Minute-Siegen, Argentinien und Brasilien mit ihren Topstars Lionel Messi und Neymar fehlte vor dem Tor die letzte Konsequenz. Messi vergab sogar vom Elfmeterpunkt den Siegtreffer gegen Island.
Spielwitzige Teams verzweifeln an Defensivstärke
Aber vor allem die deutsche Nationalmannschaft enttäuschte im Pass-, Positions- und Kreativspiel und verlor völlig verdient gegen Mexiko. Damit bestätigt sich bei dieser WM der Trend der vergangenen Europameisterschaft.
Vermeintlich starke, spielwitzige Teams verzweifeln an der Defensivstärke der Underdogs. Den Top-Mannschaften fehlt die nötige Kreativität, das Abwehrbollwerk ihrer Gegner zu knacken.
- Eigene Recherche