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Zum journalistischen Leitbild von t-online.WM-Gruppe G Belgien erfüllt die Pflicht! Und setzt ein starkes Zeichen
Belgien feiert gegen den tapferen Underdog aus Panama einen perfekten Start ins WM-Turnier. Dabei überzeugt der Mitfavorit in allen Mannschaftsteilen und empfiehlt sich für höhere Aufgaben.
Die belgische Nationalmannschaft ist mit einem 3:0-Erfolg über Panama mit einem überzeugenden Auftritt in die Fußball-Weltmeisterschaft gestartet. Die Mannschaft von Trainer Roberto Martinez wusste dabei nicht nur vom Ergebnis her zu überzeugen, auch spielerisch hinterließen die Belgier einen guten Eindruck.
In allen Mannschaftsteilen waren die "Roten Teufel" dem WM-Neuling aus Mittelamerika überlegen. Thibaut Courtois erwies sich als stabiler Rückhalt und war bei den wenigen Chancen von Panama zur Stelle. Der Abwehrverbund um die beiden Tottenham-Verteidiger Jan Verthongen und Toby Alderweireld stand gut organisiert und war erste Station im Spielaufbau.
In der Mittelachse übernahmen die Top-Stars Kevin de Bruyne und Eden Hazard das Kommando und im Sturmzentrum stellten Dries Mertens und Romelu Lukaku ihre Torjägerqualitäten eindrucksvoll unter Beweis. Belgien galt vor dem Turnier als Mitfavorit auf den Titel, nach dem ersten Auftritt in Russland scheint dies eine realistische Einschätzung zu sein. Auch wenn der Gegner "nur" Panama hieß, Belgien hat als erster Turnierfavorit ein souveränes Auftaktspiel absolviert und den Grundstein für den Sieg in Gruppe G gelegt.
Der Außenseiter aus Panama hielt vor allem in der ersten Hälfte gut mit, zeigte insgesamt einen leidenschaftlichen Auftritt, offenbarte aber auch grundlegende Schwächen in allen Bereichen. Das Abenteuer Fußball-WM wird für die Elf von Hernán Dario Gómez wohl nach der Vorrunde beendet sein, dennoch kann sie stolz auf ihren ersten WM-Auftritt sein.
Belgiens Mittelfeldmotor de Bruyne zeigte sich nach der Partie entsprechend erleichtert: "Das erste Spiel ist immer schwierig, wir sind froh, dass wir das Spiel gewonnen haben. In der zweiten Halbzeit haben wir das sehr gut und effizient gespielt und schöne Tore gemacht. Wir sind ruhig geblieben und haben uns auf unser Spiel konzentriert."
So lief das Spiel:
Das erste Duell mit den anfangs nervösen Panamaern begann, wie es jeder erwartet hatte: mit belgischem Dauerdruck und der allerhöchsten Alarmstufe im gegnerischen Strafraum. Irgendwie überstand Panama die Druckphase, auch, weil Eden Hazard, Bruder des spät eingewechselten Mönchengladbachers Thorgan, einen verheerenden Rückpass von Roman Torres nicht zur Führung verwertete (11.).
Der Kapitän Torres klärte auch Zentimeter vor Lukaku (21.), Belgiens Antreiber Kevin De Bruyne versuchte es per Fernschuss (22.). Hinten aber, da hatten die Belgier ohne ihren Abwehrchef Vincent Kompany (Leistenbeschwerden) das eine oder andere Problem. Panama ergriff in Ballbesitz durchaus die Initiative. Der kolumbianische Trainer Hernan Dario Gomez war keineswegs auf totale Defensive aus.
Panama wird rustikaler
Seine Spieler lösten ihre Aufgabe nüchtern und konzentriert. Panama spielte mit, ohne für die Hoffnung auf ein Tor zu sehr die nun solidere Abwehr zu entblößten. Ein Eckball (34.) und ein Distanzschuss von Armando Cooper (42.) sprangen für die Mannschaft mit dem Beinamen "Rote Flut" dennoch heraus. Die Nummer 55 der Weltrangliste zeigte, was sie kann.
Allerdings: Als die Kraft nachließ, wurde es allzu rustikal. Fast im Minutentakt zeigte der aufmerksame Schiedsrichter Janny Sikazwe aus Sambia Gelbe Karten. Belgien drückte, rannte aber nicht kopflos an, da ein Konter drohte. Mit dem 2:0 war das Spiel entschieden.