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Zum journalistischen Leitbild von t-online."Emilinator" stoppt "La Pulga" Messis Meister ist ein 33-jähriger Ersatzspieler
Im Kollektiv wollte Island gegen Lionel Messi verteidigen und hatte damit auch Erfolg. Doch ein Spieler machte den Nachmittag des argentinischen Superstars besonders schwer.
Schon vor Anpfiff des Spiels zwischen Argentinien und Island war die Stimmung im Moskauer Spartak-Stadion bestens. Die Südamerikaner waren klar in der Überzahl und sangen die ersten Lieder über ihren Helden: Lionel Messi. Als dann bei der Bekanntgabe der Aufstellung sein Name fiel, stieg die Dezibel-Anzahl in die Höhe. Beim Aufwärmen setzte sich diese Situation fort und kurz vor dem Anpfiff schallte es von allen Rängen. Alles war angerichtet für einen perfekten Fußball-Nachmittag für Lionel Messi. Doch es sollte anders kommen.
Hallfredsson als treuer Begleiter
Die 75. Minute war sinnbildlich für den im Endeffekt glücklosen Nachmittag von "La Pulga" ("Der Floh"). Rund 22 Meter vor dem Tor wurde Messi angespielt. Der Ball hatte kaum den Fuß der argentinischen Nummer zehn berührt, da hatte er ihn auch schon wieder verlassen. Emil Hallfredsson war mal wieder aus dem Windschatten Messis hervorgetreten und hatte das Duell für sich entscheiden können.
Schon von Beginn an hielt Island dagegen. Argentinien-Trainer Jorge Sampaoli hatte Messi im Offensiven Mittelfeld aufgestellt. Doch im Zentrum war er in der ersten Halbzeit nur selten zu finden. Immer wieder orientierte sich Messi im rechten Halbraum und forderte dort Bälle an, um so das Spiel zu steuern. Mit Emil Hallfredsson hatte er immer einen treuen Begleiter dabei. Tags zuvor hatte Island-Trainer Hallgrimsson angekündigt, Messi im Kollektiv zu verteidigen. Er sollte recht behalten, doch Hallfredsson hatte eine besondere Rolle im "wichtigsten Spiel der isländischen Fußball-Geschichte", wie Hallgrimsson es betitelt hatte.
Der isländische Sechser wich Messi nicht von der Seite, hatte ihn immer im Blick. Sobald der fünfmalige Weltfußballer einen Pass erhielt, war Hallfredsson an ihm dran und störte ihn. Alleine war er dabei natürlich nicht. Zusammen mit Sechser-Kollege Aron Gunnarsson und Linksaußen Birkir Bjarnason umzingelte er Messi und gab ihm kaum eine Option, einen effektiven Pass zu spielen.
Ein passender Spitzname
Klar, ganz ausschalten kann man Lionel Messi nicht. Immer wieder hatte er Glanzmomente und sorgte für Gefahr vor und im isländischen Strafraum. Doch für ein Spiel von Messi waren es verhältnismäßig wenige. Und das lag an einem Spieler, der im Verein nur ein Ersatzspieler ist. Wenn er nicht für Island auf dem Platz steht, trägt Emil Hallfredsson nämlich das Trikot von Udinese Calcio. Beim italienischen Erstligisten stand er in der abgelaufenen Saison nur siebenmal in der Startelf, saß meist auf der Bank.
In seiner isländischen Heimat erhielt er vor kurzem den Spitznamen "Emilinator". Eine Abwandlung der Bezeichnung als "Eliminator", Englisch für "Beseitiger". Und diesem Namen wurde er gegen Argentinien gerecht.
- Eigene Beobachtungen vor Ort
- Spielerprofil Emil Hallfredsson bei "transfermarkt.de"