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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Leon Balogun "Nigeria kann eine der WM-Überraschungen werden"
Ihre bunten Trikots sind schon jetzt ein Hingucker der WM. Doch Nigeria will auch sportlich glänzen. Hier erklärt Abwehrspieler Leon Balogun, warum er an eine Sensation glaubt.
Seine Zukunft hat Leon Balogun schon vor der WM geklärt. Der Innenverteidiger verlässt Mainz 05 und wechselt zum englischen Klub Brighton & Hove Albion. Bevor er in der Premier League aber richtig loslegt, will er zuerst mit Nigeria für eine große Überraschung sorgen.
t-online.de: Herr Balogun, Sie treffen mit Nigeria unter anderem auf Argentinien mit Lionel Messi. Wie stoppen Sie ihn?
Leon Balogun (29): Ich mag es nicht, wenn Argentinien nur auf ihn reduziert wird. Sie haben so viele Weltklassespieler: Aguero, Di Maria, Dybala und viele mehr. Und selbst wenn du Messi aus dem Spiel nehmen kannst, reicht ihm ja ein kleiner Moment, um das Spiel zu entscheiden. Aber wir haben Argentinien ja bereits geschlagen.
Im vergangenen November haben Sie ein Testspiel mit 4:2 gewonnen. Wie lautet denn nun das Erfolgsrezept?
Es ist ein bisschen wie wir es mit Mainz gegen den FC Bayern in den vergangenen Jahren ein paar Mal gut gemacht haben. Wir müssen kompakt verteidigen, aber dürfen uns eben nicht nur darauf beschränken. Du musst diesen Mannschaften auch selbst wehtun, den FC Bayern oder eben die Argentinier ins Laufen bringen.
Was zeichnet das nigerianische Team aus?
Wir sind eine fröhliche Mannschaft und haben eine sehr coole Gemeinschaft. Der positive Spirit kann bei einem Turnier sehr wichtig werden. Wir haben viele junge talentierte Spieler und sind physisch sehr stark. Damit meine ich nicht nur die Zweikampfführung, wie man es von afrikanischen Mannschaften kennt, sondern auch die Kombination aus enorm viel Tempo und technisch versierten Spielern in der Offensive.
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Auf welchen Spieler sollten die deutschen Zuschauer besonders achten?
Ein paar Spieler sind in Deutschland ja ohnehin schon bekannt: Alex Iwobi von Arsenal, Kelechi Iheanacho, der aktuell für Leicester City spielt, ebenso wie Wilfred Ndidi im Mittelfeld. Auch ein John Obi Mikel, der früher bei Chelsea sehr erfolgreich gewesen ist und mittlerweile in China spielt, wird vielen ein Begriff sein. Tatsächlich ist unsere Stärke aber die mannschaftliche Geschlossenheit und kein einzelner Star.
Und mit Gernot Rohr haben Sie einen deutschen Trainer.
Ja, das tut uns sehr gut. Wir haben eine natürliche Leichtigkeit im Team, aber er verordnet uns die nötige Disziplin und die richtige Taktik, um erfolgreich zu sein. Wir haben insgesamt das Potenzial, um eine der Überraschungen dieser WM zu werden. Jetzt müssen wir es abrufen.
Sie treffen auch auf Island, das in den vergangenen beiden Jahren sensationellen Erfolg hatte. Was können Sie von den Wikingern lernen?
Sie gehen mit einem riesigen Willen und einer unheimlichen Überzeugung in jedes Spiel. Sie kämpfen um jeden einzelnen Zentimeter in jeder Sekunde des Spiels. Die isländische Mannschaft ist wie eine Festung. Egal, von welcher Seite jemand angreift, sie sind schon da und haben den Angriff wieder abgewehrt.