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WM 2018 – Geheimtests der Nationalmannschaft: Das ist bekannt


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Vier Erkenntnisse
Geheimtests der Nationalelf: Das ist bekannt

Aus Eppan berichtet Luis Reiß

Aktualisiert am 31.05.2018Lesedauer: 3 Min.
Voll konzentriert: Manuel Neuer machte im Training in den vergangenen Tagen eine gute Figur.Vergrößern des Bildes
Voll konzentriert: Manuel Neuer machte im Training in den vergangenen Tagen eine gute Figur. (Quelle: mis/imago-images-bilder)

Die deutsche Nationalmannschaft hat auch den zweiten Test gegen den U20-Nachwuchs für sich entschieden. Ungewöhnlich war Manuel Neuers Rolle. In einem Bereich gab es noch Probleme.

Dass die Sicherheitsvorkehrungen rund um die Nationalmannschaft enorm sind, ist nichts Neues. Doch die Abschottung der beiden Testspiele gegen die U20-Auswahl im Trainingslager in Eppan (Südtirol) hat wohl neue Maßstäbe gesetzt. Selbst mitten im umliegenden Wald waren Sichtschutzplanen und Zäune angebracht worden. Wo immer Fans oder Spione anderer Teams einen Blick hätten erhaschen können, waren Ordner postiert. Vorbeilaufende Wanderer wurden aufgefordert, nicht anzuhalten und keine Fotos zu machen – in einem öffentlichen Waldstück wohlgemerkt. Aufstellungen und Taktik sollten geheim bleiben.

Trotzdem drangen einige Details der Testspiele nach draußen. Die U20 hatte dabei die Aufgabe, die Spielweise der WM-Gegner des deutschen Teams zu simulieren. Die A-Nationalmannschaft gewann die erste Partie am Montag in 60 Minuten mit 7:1 (Tore: Leroy Sané (2), Julian Brandt, Leon Goretzka, Joshua Kimmich, Nils Petersen und Mario Gomez) und siegte auch am Mittwoch in 70 Minuten mit 2:0 (Tore: Thomas Müller per Elfmeter und Julian Draxler).

1. Neuer im Tor der deutschen U20

Eine besondere Aufgabe im zweiten Testspiel kam Keeper Manuel Neuer zu. Der Weltmeister stand nicht im Tor des A-Teams, sondern hütete den Kasten der U20. Hintergrund: Neuer sollte mehr zu tun bekommen als bei seinem Einsatz im ersten Testspiel als er eine halbe Stunde lang beschäftigungslos blieb und sich nur sporadisch am Spielaufbau beteiligen konnte.

Co-Trainer Thomas Schneider: „Er hat einige gute Paraden gezeigt.“ Zudem sei seine Ausstrahlung auf dem Platz bemerkenswert. U20-Trainer Frank Kramer schwärmte: „Wenn ich es nicht wüsste, könnte ich nicht erkennen, wo er die letzten acht Monate gewesen ist.“ Ein weiteres positives Signal in Richtung WM.

2. Im Angriff gibt es noch Probleme

Im zweiten Testspiel fielen deutlich weniger Tore – wohl auch, weil die U20 in dieser Partie die Aufgabe bekam, einen besonders defensiven Gegner zu simulieren. Co-Trainer Schneider erklärte anschließend: „Wir hatten uns noch mehr Abschlüsse erwartet. Aber die U20 hat es gut gemacht. Und die Automatismen gegen tief stehende Gegner fehlen noch ein Stück weit.“ Mit Mario Gomez, den muskuläre Probleme plagen, fehlte zudem eine wichtige Anspielstation.

3. DFB mit Doppelspitze?

Auf den vom Deutschen Fußball-Bund veröffentlichten Bildern ist zu sehen, dass Mario Gomez, Timo Werner und Marco Reus im ersten Test gemeinsam aufliefen. Ob Werner rechts im Mittelfeld und Reus als zweite Spitze spielte, wie es die Bilder vermuten lassen, ist offen.

Bundestrainer Jogi Löw hat aber bereits erkennen lassen, dass er sich eine Doppelspitze bei der WM vorstellen kann. Er betonte, dass er Reus in dieser Rolle am stärksten sehe. So mehren sich die Anzeichen, dass zumindest in der Gruppenphase zwei Torjäger Seite an Seite für die Nationalelf auflaufen könnten. Die Duos Gomez/Werner oder Gomez/Reus sind denkbar.

In den vergangenen Jahren vertraute Löw meist nur auf eine Sturmspitze. Bei der WM 2014 war dies zumeist Miroslav Klose, bei der EM 2016 bis zu seiner Verletzung Mario Gomez. Dieser könnte nun Unterstützung bekommen. Damit steigen auch die WM-Chancen von Überraschungskandidat Nils Petersen, einen Platz im Kader zu ergattern.

4. Sorgenkind Mesut Özil

Der Spielmacher fehlte seinem Klub, dem FC Arsenal, zuletzt häufig mit hartnäckigen Rückenbeschwerden. Wieder topfit ist er offensichtlich noch nicht. Co-Trainer Schneider sagte nach dem zweiten Test: „Er ist immer wieder in Behandlung, aber voll belastbar. Wir erwarten, dass er sich im Training selbst fordert, um Substanz aufzubauen. Wir sind zuversichtlich, dass wir das bis zur WM schaffen.“

In den Übungseinheiten wirkt Özil weniger spritzig als seine Konkurrenten in der Offensive, auch wenn seine Fitnesswerte und Laufdaten offiziell in Ordnung sind. Auch auf den Video-Highlights des ersten Testspiels ist Özil nicht zu sehen, obwohl nahezu alle seine Mitspieler beim 7:1 im Bild erscheinen. Vermutlich erhielt er weniger Spielzeit, um seinen Rücken zu schonen.

Mit Marco Reus hat Özil erstmals seit Jahren harte Konkurrenz um den Platz hinter/neben der Sturmspitze. Er wird sich noch steigern müssen.

Verwendete Quellen
  • Twitter-Account des DFB-Teams
  • eigene Beobachtungen vor Ort
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