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WM 2018: Nils Petersen, Werner und Gomez – Löw muss aussortieren


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Löw muss aussortieren
Petersen, Gomez, Werner: Einer hat schlechte Karten

Aus Eppan berichtet Luis Reiß

Aktualisiert am 25.05.2018Lesedauer: 3 Min.
Nils Petersen (v. l.), Mario Gomez und Timo Werner: Die drei Stürmer konkurrieren um einen Platz im WM-Kader.Vergrößern des Bildes
Nils Petersen (v. l.), Mario Gomez und Timo Werner: Die drei Stürmer konkurrieren um einen Platz im WM-Kader. (Quelle: Montage t-online.de/imago-images-bilder)

Drei Stürmer stehen im vorläufigen WM-Kader

Am 4. Juni wird Bundestrainer Jogi Löw knallharte Entscheidungen treffen müssen: Welche Spieler dürfen mit zur WM? 27 stehen im vorläufigen Kader, nur 23 dürfen endgültig mit nach Russland. Bis dahin dürfen sich alle Kandidaten im Trainigslager in Südtirol beweisen. Eng dürfte es unter anderem im Sturmzentrum werden.

Jogi Löw erklärte bereits, dass er mit Timo Werner, Mario Gomez und Nils Petersen absichtlich drei sehr unterschiedliche Spielertypen nominiert habe und nun testen wolle, welche Optionen sich dadurch ergeben. Da er allerdings meistens nur mit einem Stürmer spielen lässt, wird er vermutlich einen der drei noch streichen.

Was zeichnet die drei aus? Und wer hat die besten Chancen auf einen WM-Platz? t-online.de macht den Vergleich.

Timo Werner: Der Konterstürmer

Rivale Nils Petersen brachte es auf den Punkt: „Timo hat eine wahnsinnige Schnelligkeit.“ Diese Qualität hebt ihn von seinen Rivalen enorm ab. Das Sturm-Juwel von RB Leipzig lauert häufig an der Abseits-Grenze, sprintet von dort los und sucht blitzschnell den Abschluss. 21 Pflichtspieltreffer erzielte er in dieser Saison.

Doch Werner kann noch mehr: Er ist der passsicherste der deutschen Stürmer, bringt 74 Prozent seiner Zuspiele zum Mitspieler. Das sind etwa zehn Prozent mehr als seine beiden Konkurrenten. Außerdem ist er mit neun Vorlagen auch der beste Tor-Vorbereiter der drei Rivalen.

In den kurzen Trainingsspielen deutet er immer wieder an, was Löw an ihm schätzt. Werner sucht permanent den Weg zum Tor, er nervt seine Gegenspieler mit vielen kurzen Sprints und kann mit seiner guten Technik auch schwierige Anspiele kontrollieren.

Prognose: Werner hat die größten WM-Chancen.

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Mario Gomez: Die Anspielstation

Gomez ist längst nicht mehr nur ein Torjäger, sondern ein Fixpunkt für seine Mitspieler. Konkurrent Petersen erklärte: „Er hat die Brecher-Mentalität und eine für seine Gegenspieler beeindruckende Präsenz im Strafraum.“ Vor allem gewinnt Gomez enorm viele Zweikämpfe in der Luft, mehr als Werner oder Petersen. Er schafft es, die Bälle zu kontrollieren und seine nachrückenden Mitspieler gut in Szene zu setzen.

Im Training macht er von den drei Stürmern den behäbigsten Eindruck. Dafür ist immer wieder beeindruckend, wie er seinen Körper nutzt, um den Ball abzuschirmen. Und wie er die Ruhe bewahrt, selbst wenn er von mehreren Gegenspielern umzingelt ist.

Nach einer schwachen Hinrunde in Wolfsburg mit nur einem Treffer, bewies er zuletzt auch wieder seine Qualität als Torjäger. In der Rückrunde schlug er für den VfB Stuttgart achtmal zu.

Prognose: Gomez ist der perfekte Gegensatz zu Werner und aufgrund seiner Erfahrung ein heißer Kandidat für den WM-Kader.

Nils Petersen: Der torgefährliche Allrounder

Petersen ist DER Überraschungskandidat im vorläufigen WM-Kader. Manager Oliver Bierhoff sagte: „Seine Nominierung war keine spontane Entscheidung, er wurde lange beobachtet. Er ist ein sehr wacher Spieler, nimmt Dinge schnell auf und setzt sie um. Das Trainingslager ist eine Bewährungsprobe für ihn. Bis jetzt sieht es sehr gut aus.“

Petersen ist weder so schnell wie Werner, noch so stark im Strafraum wie Gomez. Dafür ist er ein deutlich kompletterer Stürmer ohne große Schwächen. Oft unterschätzt wird Petersens Technik, dabei ist er in Eins-gegen-eins-Duellen häufiger erfolgreich als Werner oder Gomez. Zudem spielt er mannschaftsdienlicher, bestreitet von den drei Stürmern mit Abstand die meisten Defensivzweikämpfe und kreiert für seine Mitspieler mehr Chancen.

Mit insgesamt 19 Pflichtspieltreffern hat auch Petersen in dieser Saison seine Qualitäten als Torjäger nachgewiesen. Er ist in der Bundesliga einer der gefährlichsten Spieler nach Standard-Situationen und einer der besten Joker der Liga-Historie.

Prognose: Für Petersen spricht, dass er sich auch bei wenig oder gar keiner Einsatzzeit in den Dienst der Mannschaft stellen würde. Zudem ist er als Joker eine Top-Option. Trotzdem ist er wohl nur in dem unwahrscheinlichen Fall dabei, dass Löw doch drei Stürmer mit nach Russland nehmen will. Das wäre bei einem Turnier in seiner Amtszeit ein Novum.

Verwendete Quellen
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