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Ilkay Gündogan äußert sich zu Erdogan-Bild: "Geste der Höflichkeit"


Erklärung im Wortlaut
Gündogan: Darum posierte ich mit Erdogan

Von t-online, lr

Aktualisiert am 14.05.2018Lesedauer: 1 Min.
Gündogan und Erdogan in London: "Eine Geste der Höflichkeit."Vergrößern des BildesGündogan und Erdogan in London: "Eine Geste der Höflichkeit." (Quelle: Pool Presdential Press Service/AP/dpa)

Zwei deutsche Fußball-Nationalspieler haben sich mit dem türkischen Präsidenten Erdogan ablichten lassen. Ein Skandal? Mittelfeld-Star Ilkay Gündogan wehrt sich gegen die heftige Kritik.

Der deutsche Nationalspieler Ilkay Gündogan hat die Hintergründe seines Treffens mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan erklärt. Er schrieb in einer zuerst bei "Bild" veröffentlichten Erklärung: "Bei aller berechtigten Kritik haben wir uns aus Respekt vor dem Amt des Präsidenten und unseren türkischen Wurzeln – auch als deutsche Staatsbürger – für die Geste der Höflichkeit entschieden. Es war nicht unsere Absicht, mit diesem Bild ein politisches Statement abzugeben, geschweige denn Wahlkampf zu machen." Seine ganze Erklärung lesen Sie am Ende dieses Artikels im Wortlaut.

Gündogan hatte gemeinsam mit Mesut Özil, ebenfalls deutscher Nationalspieler, dem deutsch-türkischen Profi Cenk Tosun und dem umstrittenen Machthaber Erdogan auf einer Veranstaltung in London posiert. Fotos davon hatte Erdogans Partei AKP anschließend bei Twitter veröffentlicht. Dort ist auch zu sehen, dass Gündogan das Trikot mit den Worten signierte: "Für meinen Präsidenten."

DFB-Präsident Reinhard Grindel hatte die beiden Nationalspieler Gündogan und Özil umgehend scharf kritisiert: "Der Fußball und der DFB stehen für Werte, die von Herrn Erdogan nicht hinreichend beachtet werden. Deshalb ist es nicht gut, dass sich unsere Nationalspieler für seine Wahlkampfmanöver missbrauchen lassen." Auch zahlreiche Politiker zeigten sich empört. (Hier lesen Sie alle Reaktionen.)

Gündogans Erklärung im Wortlaut:

„Zusammen mit Mesut, Cenk und weiteren Sportlern haben wir gestern Abend eine Veranstaltung einer türkischen Stiftung in London besucht. Wir finden es gut, dass es eine Stiftung gibt, die türkische Studenten im Ausland fördert und Ihnen damit eine internationale Karriere ermöglicht.
Wir haben den türkischen Staatspräsidenten am Rande der Veranstaltung getroffen. Aus Rücksicht vor den derzeit schwierigen Beziehungen unserer beiden Länder haben wir darüber nicht über unsere sozialen Kanäle gepostet. Aber sollten wir uns gegenüber dem Präsidenten des Heimatlandes unserer Familien unhöflich verhalten? Bei aller berechtigten Kritik haben wir uns aus Respekt vor dem Amt des Präsidenten und unseren türkischen Wurzeln – auch als deutsche Staatsbürger - für die Geste der Höflichkeit entschieden.
Es war nicht unsere Absicht, mit diesem Bild ein politisches Statement abzugeben, geschweige denn Wahlkampf zu machen. Als deutsche Nationalspieler bekennen wir uns zu den Werten des DFB und sind uns unserer Verantwortung bewusst.
Fussball ist unser Leben und nicht die Politik.“

Verwendete Quellen
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