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WM-Qualifikation: Debütant Serge Gnabry begeistert Joachim Löw


Debütant entzückt Löw
Gnabry mit Fabel-Debüt wie einst Fritz Walter

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 12.11.2016Lesedauer: 3 Min.
DFB-Kapitän Sami Khedira (li.) herzt den treffsicheren Debütanten Serge Gnabry.Vergrößern des Bildes
DFB-Kapitän Sami Khedira (li.) herzt den treffsicheren Debütanten Serge Gnabry. (Quelle: Nordphoto/imago-images-bilder)

Was Serge Gnabry zu später Stunde im Teamhotel nach dem 8:0 gegen San Marino genau erwarten würde, wusste sogar Joachim Löw nicht ganz genau. "Ich denke, dass er eine Rede halten muss", sagte der gut gelaunte Bundestrainer nach dem in doppelter Hinsicht stürmischen Abend in Serravalle.

"Als Debütant muss man das eh. Wenn man ein Tor erzielt, weiß ich gar nicht, ob man was machen muss. Mal schauen, was die Mannschaft von ihm erwartet", ergänzte Löw nach Gnabrys Debüt samt Dreierpack in der WM-Qualifikation.

Mit seinen Treffern hatte der 21-jährige Bremer nicht nur die Debütquote so prominenter Vorgänger wie Fritz Walter oder Dieter Müller egalisiert, sondern auch maßgeblichen Anteil an dem zweithöchsten Sieg der Nationalmannschaft in der Ära von Chefcoach Löw.

"Absolut zufriedener" Bundestrainer

Dass die Rekordquote vom 13:0 vor zehn Jahren an gleicher Stelle bei unangenehmem Wind und starkem Regen nicht erreicht wurde, war für den Bundestrainer sekundär. "Wir haben vor dem Spiel gesagt, dass wir hier ein paar Tore erzielen und das Spiel konsequent zu Ende spielen wollen. Das haben wir getan. Da kann man absolut zufrieden sein", sagte Löw und hakte das ungleiche Duell mit dem überfordertem Gegner schnell ab.

Der erwartete Kantersieg war für den 56-Jährigen die Fortsetzung einer perfekt angelaufenen Ausscheidungsrunde zur WM 2018 in Russland. "Die ersten vier Spiele in der Qualifikation haben wir so gespielt, wie ich mir das vorgestellt habe. Wir haben alle Spiele gewonnen, wir haben kein Gegentor hingenommen. Von daher ist das gut gelaufen. Das war unser Anspruch und unsere Erwartung."

Löw: Es war schwierig für Müller, Götze und Gomez

Sami Khedira (7. Minute) hatte den Torreigen früh eröffnet. Nach dem Abpfiff durfte der Ersatzkapitän gleich wie vereinbart Richtung Wahlheimat Turin abreisen. Die weiteren Treffer markierten der frisch aufspielende Olympia-Zweite Gnabry (9./58./76.), der erstaunlich effektive Kölner Jonas Hector (32./65.) mit seinem ersten Doppelpack im DFB-Trikot, Leverkusens Kevin Volland (85.) mit seinem ersten Länderspieltreffer überhaupt und Mattia Stefanelli (82.) per Eigentor.

Auf eine Debatte über sein Offensivpersonal wollte sich Löw gar nicht erst einlassen - obwohl nur Volland als echte Spitze ein Tor erzielen konnte. "Das spielt für mich keine Rolle. Für Thomas Müller, für Mario Götze, für Mario Gomez war es extrem schwierig vorne, weil keine Räume da waren, sich vorne zu bewegen. Deswegen wollten wir, dass die Spieler aus der zweiten Reihe in den Strafraum stoßen", sagte Löw.

Dreierpack-Debütant in illustrer Gesellschaft

Vor allem Gnabry betrieb dabei ausgezeichnete Eigenwerbung. Neben ihm, Fritz Walter und Dieter Müller gelangen nur drei anderen Spielern drei Treffer in ihrem ersten Länderspiel für Deutschland. Otto Dumke von Viktoria 1889 Berlin schaffte beim 4:2 in Schweden am 18. Juni 1911 als erster Spieler dieses Kunststück. Josef Pöttinger (Bayern München) traf beim 4:2 gegen die Niederlande am 18. April 1926 dreifach. Und Heinz Strehl (1. FC Nürnberg) schoss bei seinem Debüt am 30. September 1962 alle deutschen Tore beim 3:2 in Jugoslawien.

Löw freut sich auf Rom

Das Ticket für Russland ist für die Nationalmannschaft schon nach knapp der Hälfte der Qualifikationsrunde bei fünf Punkten Vorsprung vor den Verfolgern aus Nordirland und Aserbaidschan praktisch gebucht. Die DFB-Auswahl führt die Gruppe C mit der Maximalausbeute von zwölf Punkten und 16:0 Toren an. Die kommenden Aufgaben am 26. März in Aserbaidschan und am 10. Juni daheim wieder gegen San Marino jagen den Weltmeistern auch keinen Schrecken ein.

Voll Vorfreude blickte Löw stattdessen auf die bevorstehende Rom-Reise. Die Höhepunkte bilden die Papstaudienz am Montag und der Jahresabschluss mit dem Test gegen Italien am Dienstag (ab 20.30 Uhr im Live-Ticker bei t-online.de). "Das ist gut für den Teamgeist. Wir werden das Testspiel danach sicher ernstnehmen", sagte Löw: "Ich finde Rom von der Geschichte unheimlich interessant. Es gibt wahnsinnig viel zu sehen. Ich freue mich auf die Stadtrundfahrt."

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