Umbruch schreitet voran Rekordnationalspielerin verlässt DFB
Sie war seit 2019 für den DFB tätig. Nun macht Birgit Prinz Platz für einen Neuanfang im Team.
Die Analyse des WM-Desasters ist aufgeschoben, dennoch schreitet der Umbruch bei den strauchelnden deutschen Fußballerinnen langsam voran. Zwei Monate nach dem Vorrunden-Aus in Australien kehrt Rekordnationalspielerin Birgit Prinz dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) den Rücken. Das überraschende Ende ihrer Tätigkeit als Teampsychologin begründete die 45-Jährige mit der Hoffnung auf eine erfolgreichere Zukunft.
Sie habe das Gefühl, dass das DFB-Team einen Neustart benötige, um wieder zu seinen Stärken finden zu können, sagte die erfolgreichste deutsche Fußballerin einer DFB-Mitteilung zufolge: "Ich sehe hier so viel Potenzial, tolle Menschen und spielerische Fähigkeiten. Für die bevorstehenden großen Aufgaben wünsche ich dem Team von Herzen viel Erfolg."
"Sie war für uns eine stets wichtige Ansprechpartnerin"
Im Umfeld tut sich etwas, ein echter Neustart lässt bei den DFB-Frauen jedoch vorerst weiter auf sich warten – die Lage bleibt grundsätzlich delikat. Erst in der Folge einer Rückkehr der seit Wochen erkrankten Martina Voss-Tecklenburg soll das WM-Debakel aufgearbeitet werden. Durch die erneute Berufung von Horst Hrubesch als Interims-Bundestrainer verschaffte sich der DFB zuletzt immerhin etwas Zeit.
In Ruhe kann der Verband nun an einer dauerhaften Lösung arbeiten. In welchem zeitlichen Rahmen Entscheidungen getroffen werden sollen, ist dagegen weiter offen. Klar ist nur: Prinz, die stets nah am Team war und nicht nur bei den großen Turnieren als wichtige Ansprechpartnerin galt, wird dabei nun jedoch keine Rolle mehr spielen.
"Wir haben Sie für Ihre fachliche Kompetenz, kombiniert mit ihrem fußballerischen Verständnis sowie als Mensch sehr geschätzt", sagte Joti Chatzialexiou, Sportlicher Leiter der DFB-Nationalteams: "Sie war für uns eine stets wichtige Ansprechpartnerin."
Meisten Länderspiele für das DFB-Team
Seit 2019 war die ehemalige Stürmerin für die DFB-Frauen tätig. In ihrer aktiven Karriere wurde sie unter anderem dreimal zur Weltfußballerin (2003 bis 2005) gewählt, dazu hat sie die meisten Länderspiele für das deutsche Frauen-Team absolviert (214 Spiele, 128 Tore).
Prinz hielt sich rund um die Spiele der DFB-Auswahl stets im Hintergrund, Interviews oder öffentliche Auftritte vermeidet sie seit Jahren. Schon bei den Partien in der Nations League gegen Wales (27. Oktober) und in Island (31. Oktober) können Hrubesch und Co. nicht mehr auf Tipps der prominenten Kollegin aus der zweiten Reihe bauen.
- Nachrichtenagentur SID