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Fußball-Bundestrainerin - Voss-Tecklenburg rät Vereinen: "Holt euch Frauen ins Team"


Fußball-Bundestrainerin
Voss-Tecklenburg rät Vereinen: "Holt euch Frauen ins Team"

Von dpa
Aktualisiert am 26.10.2021Lesedauer: 2 Min.
Der Fußball sei "noch sehr in sich männerorientiert", sagt Frauen-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg (l).Vergrößern des Bildes
Der Fußball sei "noch sehr in sich männerorientiert", sagt Frauen-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg (l). (Quelle: Berney Ardov/dpa./dpa)

Berlin (dpa) - Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg hat sich vehement für mehr weibliche Präsenz in Clubs der Männer-Profiligen und Spitzenpositionen der Fußballverbände ausgesprochen.

"Ich rate jedem Verein: Holt euch Frauen ins Team", sagte die 53-Jährige vor dem WM-Qualifikationsspiel der Frauen-Nationalmannschaft gegen Israel am heutigen Dienstag in Essen den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Der Fußball sei "noch sehr in sich männerorientiert", sagte Voss-Tecklenburg. "Ich kann aber nur jedem Verein, jedem Sportdirektor raten: Holt euch Frauen in eure Teams, ihr werdet feststellen, dass sie besser funktionieren und leistungsfähiger sind."

Mangelnde Chancengleichheit

Die Frauen-Bundestrainerin beklagte die mangelnde Chancengleichheit - niemand gehe "von sich aus" auf gut ausgebildete Trainerinnen zu. Allerdings habe sie im Gespräch mit Daniel Thioune, Ex-Trainer des Hamburger SV, einen Bundesligisten ausgemacht, der sich am ehesten trauen könnte, eine Frau auf die Trainerbank zu setzen. "Wir kamen auf den SC Freiburg - ohne den jetzt unter Druck setzen zu wollen. Unterm Strich waren wir uns einig, dass es für jeden Verein der drei Profiligen normal sein müsste, sich auch mit Trainerinnen zu beschäftigen", betonte Voss-Tecklenburg.

Zudem habe die Frauen-Bundesliga Nachholbedarf in punkto Vermarktung und Attraktivität. "Wir hatten vor den Länderspielen zwei Topspiele: 1600 Zuschauer in Frankfurt sind stark, 800 Zuschauer in Hoffenheim sind okay. Da macht uns die englische Premier League mit einem Schnitt von 2500 bis 3500 Zuschauern etwas vor", sagte die Bundestrainerin. Diese Zahlen seien realistisch "und sollten wir anstreben".

Sie sehe "große Chancen, speziell bei Mannschaften, die schon bei einem Männerverein etabliert sind. Dort muss es Synergien geben: Wie gewinnt man die Fans, die im Männerfußball schon da sind, auch für die Frauen?" Da müssten die Clubs Ideen kreieren und mutiger sein.

Die deutschen Fußballerinnen peilen im Heimspiel gegen Israel (16.05 Uhr/ARD) in Essen ihren vierten Sieg im vierten Qualifikationsspiel für die WM 2023 in Australien und Neuseeland an.

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