Europa League Drama in der Nachspielzeit: Frankfurt verhindert Pleite
In der neuen Europa-League-Saison können Teams durch einen Gruppensieg die Zwischenrunde überspringen und direkt ins Achtelfinale einziehen. Dieses Ziel hatte auch Eintracht Frankfurt.
Was ein Krimi in Frankfurt. Die Eintracht holte gegen Schlusslicht Royal Antwerpen ein 2:2 am 5. Spieltag in der Europa League. Dabei fiel das entscheidende 2:2 in der 94. Spielminute. Zuvor sah es so aus, als würde Antwerpen einen späten Sieg einfahren. In der 88. Minute hatte Mbwana Samatta das 2:1 für die Belgier erzielt. Damit bleibt Frankfurt in der Gruppe D an der Spitze (mit elf Punkten), gefolgt von Olympiakos Piräus (mit neun Punkten), das gegen Fenerbahce mit 1:0 gewann. Damit würde Frankfurt ein Unentschieden am letzten Spieltag reichen, um den Gruppensieg einzufahren.
So lief das Spiel
Frankfurt-Trainer Oliver Glasner forderte von seiner Mannschaft, gleich beim ersten Matchball "den Sack zuzumachen". Dabei den in Europa noch sieglosen belgischen Tabellenzweiten zu unterschätzen, sei allerdings verboten. "Wir dürfen nicht denken, es ist schon alles vorgefertigt", warnte der Österreicher. Vielmehr sei die "gleiche Konsequenz" wie bei der jüngsten Erfolgsserie von drei Pflichtspielsiegen in Serie nötig.
Und die zeigte seine gegenüber dem 2:0 in Freiburg unveränderte Elf vor 30.000 Zuschauern auch gleich, gewann viele Bälle in gefährlichen Räumen – und belohnte sich mit dem ersten gescheiten Angriff für den Aufwand. Timothy Chandler flankte von rechts halbhoch nach innen, Kamada vollstreckte aus fünf Metern (13.). Auch danach blieb der Halbfinalist von 2019 spielbestimmend, agierte im letzten Drittel aber häufig zu ungenau.
Die mit den ehemaligen Bundesligaprofis Birger Verstraete, Michael Frey und Viktor Fischer in der Startelf angetretenen Belgier wurden zunächst nur nach Standards gefährlich. Der Ex-Nürnberger Frey (16.) konnte einen Fehler von Kevin Trapp dabei nicht nutzen, ehe Evan N'dicka einen Volleyschuss von Nainggolan (33.) nach einer fälschlicherweise gegebenen Ecke unhaltbar abfälschte.
Nach der Pause wurde die Eintracht fahriger, das in Durchgang eins weitgehend flüssige Kombinationsspiel stockte zunehmend. Auch hinten offenbarten die Hessen ohne den verletzt fehlenden Abwehrchef Martin Hinteregger mehr Lücken. Nach einem Böllerwurf der Eintracht-Fans und Behandlung des Ex-Kölners Verstraete musste die Partie zwischenzeitlich unterbrochen werden.
In der Schlussphase folgte dann erst der Nackenschlag für die Eintracht durch Samatta, ehe Goncalo Paciencia mit seinem Ausgleichstor das Stadion zum Beben brachte.
- Nachrichtenagentur SID