Conference League Berliner Polizei: Konzept trotz Festnahmen aufgegangen
Berlin (dpa) - Die Berliner Polizei hat trotz mehr als 300 Festnahmen eine positive Bilanz ihrer zwei Tage währenden Einsätze rund um das Hochrisikospiel in der Conference League von Union Berlin gegen Feyenoord Rotterdam gezogen.
"Das Sicherheitskonzept, das können wir sagen, ist aufgegangen", hieß es am Freitagmorgen von der Polizei. Im offiziellen Bericht wurden derweil neue Details der zahlreichen Auseinandersetzungen mit Fans beider Vereine, aber auch mit extra angereisten Fußball-Hooligans von Energie Cottbus und aus Polen publik.
Die Vielzahl der vorgeworfenen Vergehen beinhaltete dabei den Verdacht des Landfriedensbruches, des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte, der gefährlichen Körperverletzung, des Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz, des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.
In der Nacht nach dem 1:2 von Union im Europapokal-Spiel gegen Feyenoord gab es laut Polizei hingegen keine weiteren Zwischenfälle oder Ausschreitungen mehr. "Es war alles ruhig", hieß es. Bereits unmittelbar nach dem Abpfiff hatten die Sicherheitskräfte von einem reibungsfreien Abmarsch beider Fanlager berichtet.
Rund 2500 Beamte im Einsatz
Die Polizei hatte das Hochrisikospiel am Donnerstagabend mit rund 2000 Beamten aus Berlin und 500 Einsatzkräften aus anderen Bundesländern begleitet. Am Vortag waren bereits 600 Polizisten im Einsatz. Wegen diverser Delikte wurden an diesem Tag 139 Personen festgenommen, am Spieltag folgten 182 Festnahmen. Ein Polizist wurde leicht verletzt, konnte aber seine Arbeit fortsetzen.
Unmittelbar vor dem Spiel hatte die Polizei von einzelnen Angriffen, Sachbeschädigung und dem Abbrennen von Pyro-Fackeln in Stadionnähe sowie in Berliner U-Bahnstationen berichtet. Die befürchtete große Konfrontation der Fanlager konnte aber verhindert werden.
Für Aufsehen hatte eine Graffiti-Aktion an der East Side Gallery am Mittwoch gesorgt. Im Stadion brannten die Feyenoord-Anhänger kurz vor und nach dem Anpfiff zahlreiche Bengalos ab und warfen diese in den Innenraum. Mit diesem Fehlverhalten wird sich die Europäische Fußball-Union beschäftigen und vermutlich mindestens eine Geldstrafe gegen den niederländischen Club verhängen. Im Union-Block kam es zu keinem sichtbaren Fehlverhalten der Anhänger.
Feyenoord distanzierte sich vom Auftreten der als gewaltbereit bekannten Anhänger. "In unseren Augen sind es keine Fans. Denn Fan sein bedeutet unterstützen, und diese Figuren helfen unserem Verein auf keinerlei Weise, sondern sie schaden Feyenoord", sagte ein Club-Sprecher. "Wir lehnen jede Form schlechten Benehmens ab. Wenn du Gast in einer Stadt bist, dann hast du dich normal zu benehmen."