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EM 2016: Löw kontert Ballack-Kritik an Nationalmannschaft


Frage nach Persönlichkeit
Löw kontert die Ballack-Kritik

Von t-online, sid
Aktualisiert am 18.06.2016Lesedauer: 2 Min.
Kämpferisch: Bundestrainer Joachim Löw wehrt sich gegen Kritik an seinem Nationalteam.Vergrößern des Bildes
Kämpferisch: Bundestrainer Joachim Löw wehrt sich gegen Kritik an seinem Nationalteam. (Quelle: dpa)

Der Konter folgte prompt. Nach der Kritik von Michael Ballack an der deutschen Mannschaft nach dem 0:0 im EM-Spiel gegen Polen stellte sich Joachim Löw vor sein Team.

"Die Diskussion zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht", sagte der Bundestrainer und wies die Vorwürfe zurück: "2014 gab es die Diskussion, wir hätten keine Führungsspieler. Dann waren wir Weltmeister und sie waren plötzlich die großen Führungsspieler. Jetzt spielen wir einmal 0:0 und haben diese Diskussion wieder. Ganz ehrlich, damit ist alles gesagt."

Ballack hatte erklärt, dass es dem DFB-Team an Persönlichkeit und Charakter fehle. Dem widersprach Löw vehement. "Wäre ich ein Außenstehender, würde ich ganz ruhig sein. Weil viele Spieler großartige Führungsqualitäten erfüllen. Sie denken mit, sie kommen zum Trainer, fragen mir manchmal ein Loch in den Bauch. Diese Mitarbeit im Spielerrat ist sagenhaft gut. Und sie haben Großartiges geleistet."

Ballack konkretisiert Kritik

Ballack hat seine Kritik an "Charakter und Persönlichkeit" am Nationalteam derweil konkretisiert. Das Polen-Spiel sei "ein Weckruf zur rechten Zeit", schrieb der ehemalige DFB-Kapitän in seiner "Express"-Kolumne: "Da darf man jetzt nicht alles schönreden!"

Das Spiel sei "nicht schlecht" gewesen. Der Weltmeister sei aber "nie zu richtig Torchancen gekommen". Und "irgendwann muss eine Mannschaft mit unserer Qualität das spüren. Wir müssen anders denken, anders spielen. Diesen Charakterzug verlange ich von Top-Spielern", betonte der 39-Jährige.

Dann käme man "zur entscheidenden Frage: Haben wir diese Charaktere in der Mannschaft, mit anderen Mitteln zu agieren? Genau diese Mentalität, eine Spielveränderung erzwingen zu wollen, hat mir gegen die Polen gefehlt".

Entwarnung bei Boateng

Unterdessen plant Löw für das letzte EM-Gruppenspiel gegen Nordirland mit dem angeschlagenen Abwehrchef Jérôme Boateng. Der Innenverteidiger des FC Bayern habe eine Prellung an der Hüfte, aber Löw betonte: "Er ist für den Dienstag absolut eingeplant." Die Verletzung sei nicht ernsthaft.

Auf anderen Positionen prüft der Coach nach dem 0:0 gegen Polen aber Umstellungen in der Startelf. "Es kann durchaus sein, dass es die eine oder andere Veränderung gibt", sagte Löw. Er habe schon vor dem Turnier geplant, "mal mit unterschiedlichen Typen und Mannschaften" aufzulaufen.

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