Fußball-EM Kritik an Trainer Tedesco nach Belgiens Aus
In Belgien gibt es nach dem erneut frühen Turnier-Aus viel Frust. Insbesondere der Nationaltrainer steht in der Kritik, darf aber wohl weitermachen. Kapitän De Bruyne denkt über seine Zukunft nach.
Düsseldorf (dpa) – Die Zukunft von Domenico Tedesco als Nationaltrainer Belgiens steht nicht zur Debatte, der Gegenwind für den 38-Jährigen nach dem Achtelfinal-Aus bei der Fußball-EM nimmt aber zu. Vor allem frühere belgische Nationalspieler meldeten sich nach dem 0:1 gegen Frankreich kritisch zu Wort. "Ich zweifle an der Zukunft mit Tedesco", schrieb Marc Degryse in "Het Laatste Nieuws": "Seine Entscheidungen waren zu umständlich, er hat es nicht einfach gehalten. Aber er hat auch im Auftreten nicht gepunktet."
Auch der frühere Nationaltrainer René Vandereycken wetterte in "Het Nieuwsblad" über die Spielerauswahl Tedescos für die Europameisterschaft: "Die Auswahl von Witsel und Meunier war falsch. Und wie viele Bälle hat Charles De Ketelaere in seinen fünf Minuten getroffen?"
Trennung von Tedesco unwahrscheinlich
Der Vertrag des früheren Bundesligatrainers Tedesco mit dem belgischen Verband läuft noch bis zur WM 2026 in den USA, Mexiko und Kanada. Nach Medienberichten gibt es beim Verband keine Bestrebungen, sich vom Deutsch-Italiener zu trennen. Auch die Spieler hielten sich mit Kritik zurück. Lediglich Torhüter Koen Casteels merkte an, möglicherweise eine etwas "zurückhaltende" Taktik gewählt zu haben.
Kapitän Kevin De Bruyne befand indes, dass der belgische Bondscoach "kein Thema" sei. "Natürlich verstehe ich, dass die Leute uns mit Volldampf nach vorne stürmen sehen wollen. Aber okay, das war der Plan des Trainers und des Teams. Und ich denke, wir haben den Plan ziemlich gut befolgt", sagte De Bruyne nach dem unglücklichen Aus in einem schwachen Spiel von beiden Teams am Montag in Düsseldorf.
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Bei der WM 2022 war Belgien bereits in der Vorrunde gescheitert. Danach war Roberto Martinez als Trainer ausgeschieden. Auf das erneut frühe Aus reagierte vor allem der Weltklassespieler De Bruyne nun geknickt.
Der 33-Jährige wollte sich zunächst nicht zu seiner Zukunft im Nationalteam äußern. "Ich muss das erst einmal verarbeiten", sagte der Offensivspieler von Manchester City, ließ aber durchblicken, dass er noch nicht an einen Rückblick denkt: "Für mich ändert sich nichts. Ich möchte einfach so weitermachen wie bisher. Ich bin sehr zufrieden damit, wie ich mich nach dem verletzungsbedingten Jahr körperlich und geistig fühle."
- Nachrichtenagentur dpa