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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Drittligist feiert Pokalsensation "Brutal glücklich – krasses Spiel – Wahnsinn"
Saarbrücken vollbringt im DFB-Pokal das nächste Wunder: Auch Bundesligist Gladbach kegelte der Außenseiter raus. Die Freude nach Abpfiff kannte kaum Grenzen.
Als Rüdiger Ziehl eine gute Viertelstunde nach Abpfiff auf dem regennassen Rasen des Saarbrücker Ludwigsparkstadions stand, konnte er es immer noch nicht so richtig glauben: Sein Team steht im Halbfinale des DFB-Pokals.
Entscheidend dafür war ein überraschender 2:1-Erfolg des Drittligisten gegen Favorit Borussia Mönchengladbach. Das erstaunte selbst den Coach etwas, sodass er im Interview mit Sky seine Gefühlslage wie folgt zusammenfasste: "Brutal glücklich – krasses Spiel – Wahnsinn."
Wenig Entlastung, aber ein entscheidendes Tor
In der Folge analysierte er die Partie aber auch etwas umfassender: "Die erste Hälfte war wild, ein wildes Spiel. Da hatten wir viele Kontermöglichkeiten gegen uns", so Ziehl. Danach habe sein Team aufgrund des Drucks der Gladbacher "wenig Entlastung gehabt", was "schon schwierig" gewesen sei.
Doch dann kam die dritte Minute der Nachspielzeit, in der Kai Brünker das Spielgerät zum späteren Endstand über die Linie bugsierte. "Dieser eine Moment in der Nachspielzeit. Da haben wir eine Situation ausgenutzt. Obwohl wir stehend k. o. waren, gerade Kai Brünker, der ja eigentlich nicht mehr stehen konnte, den Ball dann aber sauber versenkt hat", erklärte der Trainer euphorisch.
Ganz anders war die Gemütslage bei Ziehls Gladbacher Widerpart Gerardo Seoane. "Wir haben uns das selber zuzuschreiben, weil es uns nicht gelungen ist, effizient zu sein und vor allem in der ersten Hälfte klar abzuschließen", so der Trainer der Borussia. Es habe am Ende die "Klarheit" im Abschluss gefehlt.
Weigls Ratlosigkeit
Ähnlich mitgenommen wirkte sein Spieler Julian Weigl. "Es ist gerade echt schwer, Worte zu finden", sagte der Mittelfeldakteur. "Wenn du hier als Mönchengladbach antrittst, musst du einfach weiterkommen. Wir hätten schon in der ersten Hälfte zwei bis drei Tore machen müssen." Zudem hätte das zweite Saarbrücker Tor "niemals passieren dürfen", hob Weigl hervor.
Saarbrückens Patrick Sontheimer sah das ganz anders. "Wir haben heute mit den Fans wieder ein Feuerwerk abgerissen", sagte der Mittelfeldspieler. "Es war zwar mit Sicherheit kein schönes Spiel", so der 25-Jährige: "Aber besser kann man es sich nicht ausmalen."
- Eigene Beobachtung
- Sky-Interviews mit Patrick Sontheimer, Julian Weigl, Gerardo Seoane und Rüdiger Ziehl