Die subjektive Sicht des Autors auf das Thema. Niemand muss diese Meinung übernehmen, aber sie kann zum Nachdenken anregen.
Was Meinungen von Nachrichten unterscheidet.Katalanen am Boden Nur einer kann Barça jetzt noch retten
Das 0:3 des FC Barcelona in Lissabon offenbarte einmal mehr: Der einstige Weltklub taumelt schlimmer denn je, Trainer Koeman ist kaum mehr haltbar. Es braucht einen Neustart – mit einem ganz bestimmten Mann.
Erinnern Sie sich noch an das Champions-League-Finale 2015? Eine von Stars gespickte Truppe um Lionel Messi, Neymar und Marc-André ter Stegen zog im Berliner Olympiastadion Gegner Juventus Turin mit berauschendem Offensivfußball den Zahn – und krönte sich zum König von Europa.
Wissen Sie noch, wie in den Jahren 2009 und 2011 Weltstars wie Xavi, Andrés Iniesta und Lionel Messi die von Trainer Pep Guardiola angeführte Passmaschinerie vorantrieben und Endspielgegner Manchester United wie eine hilflose Schülermannschaft aussehen ließen?
All das ist Jahre her, doch es zeigt eines ganz deutlich: den tiefen Fall des FC Barcelona, der am Mittwochabend den vorübergehenden Tiefpunkt seines voranschreitenden Niedergangs erreichte.
Barcelona steht am Scheideweg
Anstelle von Stars wie Lionel Messi, Luis Suárez oder Thierry Henry spielt der FC Barcelona mit Stoßstürmern wie Luuk de Jong: einem Spieler, der möglicherweise vielen Teams weiterhilft, ganz sicher aber nicht nach Barcelona passt.
Nach dem Abgang von Lionel Messi steht der FC Barcelona an einem Scheideweg. Ja, der Umbruch muss vollzogen werden, das betonte der hilflos wirkende Cheftrainer Ronald Koeman bereits vergangene Woche. Doch ist der Niederländer noch der richtige Mann dafür?
Klare Antwort: Nein. Dass die Verantwortlichen des finanziell so gebeutelten Klubs im August 2020 auf die Expertise eines Niederländers setzten, als sie Koeman von seinem Posten als niederländischem Nationalcoach loseisten, war bezeichnend für den Klub. Denn seit der legendäre Niederländer Johan Cruyff in den 70ern als Spieler und in den 90ern als Trainer den Grundstein für die "Barça-Philosophie" legte, ist der hoffnungsvolle Blick in das deutsche Nachbarland naheliegend.
Nach 13 Monaten im Amt muss man allerdings konstatieren: Koeman ist bei Barcelona gescheitert, den Umbruch zu vollziehen – und es gibt nur einen Mann, der auf ihn folgen sollte. Xavi Hernández.
Xavi wäre Herz und Hirn
Mit dem genialen Mittelfeldstrategen gewann Barcelona zwischen 2006 und 2015 vier Mal die Champions League. Er war um die 2010er-Jahre der verlängerte Arm von Startrainer Pep Guardiola, führte die Mannschaft als Stratege auf dem Platz – und zeichnete sich schon zu Spielerzeiten sowohl als das Herz als auch als das Hirn aus, das die "Barça-DNA" so verinnerlicht hat wie kein anderer.
Er sollte es sein, der die Katalanen aus der Krise führt. Dass der heute 41-Jährige eines Tages das Traineramt bei Barcelona übernehmen würde, das ist und war Größen des Klubs bereits seit Jahren klar. Jetzt ist es an der Zeit, zurückzukehren. Denn wohl kaum einer könnte den so jungen Kader mit Spielern aus der eigenen Talentschmiede "La Masia" zu einem funktionierenden Gesamtgefüge formen. So wie es vor 13 Jahren Pep Guardiola tat.
Oder, um es mit Worten des erfolgreichen Ex-Trainers, der einst den ähnlich genialen Thiago vom FC Barcelona zum FC Bayern lotste, zu sagen: "Xavi oder nix". Für eine bessere Zukunft des Vereins, der mehr als ein Klub sein will.
- Eigene Recherche
- Spielerprofil Xavi Hernández