Schiedsrichter klärt auf So kam es zu Bayerns Wechselfehler in Freiburg
Kurz vor dem Ende der Partie in Freiburg wollte Trainer Julian Nagelsmann noch zwei Wechsel vornehmen. Das Problem: Ein Spieler blieb auf dem Feld. Das Rätselraten nach der Partie wurde schnell aufgelöst.
In der 86. Minute ging beim Stand von 3:1 für den FC Bayern beim SC Freiburg die Anzeigetafel hoch. Einmal sollte die Nummer 4 für die Nummer 24 kommen und einmal die Nummer 18 für die Nummer 29. Gemeint waren Niklas Süle für Corentin Tolisso und Marcel Sabitzer für Kingsley Coman. Süle und Sabitzer gingen rauf, Tolisso auch runter. Coman blieb jedoch auf dem Platz. Denn die Rückennummer 29 ist seit dieser Saison nicht mehr seine. Der Franzose trägt inzwischen die 11 und reagierte daher nicht auf die Anzeigetafel.
Daraufhin spielten die Bayern die darauffolgenden rund 17 Sekunden mit zwölf Spielern, ehe Schiedsrichter Christian Dingert die Partie unterbrach. Nach dem Spiel klärte der Unparteiische auf, wie es zu der Panne kam. Der Fehler läge bei Bayerns Teammanagerin Kathleen Krüger, so Dingert.
Sie habe die alte Nummer Comans durchgegeben. "Wir haben das so im Spielbericht vermerkt", sagte er.
Zur Szene an sich sagte er: "Wir haben es relativ schnell bemerkt, Rücksprache mit Köln gehalten und das Spiel dann mit Schiedsrichter-Ball fortgesetzt." Es sei "sehr ärgerlich, dass bei einem so tollen Spiele diese eine Szene hängen bleibt", fügte Dingert hinzu.
Das sagen die Trainer
Bayern-Trainer Julian Nagelsmann kommentierte die Situation auf der Pressekonferenz: "Es war ein bisschen diffus, weil Coco (Corentin Tolisso, Anm. d. Red.) mit Magenproblemen reingerannt (in die Kabine) ist. Dann hat der 4. Offizielle nicht mehr ganz Bescheid gewusst. Dann wurde die falsche Nummer angezeigt und King (Kingsley Coman) wusste nicht, dass er runter musste. (...) Es war keine spielentscheidende Szene, dass man die Fairness in Frage stellen muss. Aber skurril." Weiter sagte Nagelsmann: "Am Ende kann ich diesen einen Schuldigen nicht festlegen. Also ich kann es schon, aber ich mache es nicht. Diesen Gefallen tue ich euch (den Journalisten, Anm. d. Red.) nicht."
Christian Streich, Nagelsmanns Gegenüber, kommentierte die Situation wie folgt: "Ich gehe fest davon aus, dass wir keinen Einspruch einlegen müssen, sondern dass es ein Regelwerk gibt. (...) Sonst ist ja Spekulation Tür und Tor geöffnet. Es gibt ein Regelwerk, dem unterlegen wir und demnach wird gehandelt. (...) So ist mein Verständnis von Gerichtsbarkeit."
Das sagt das Regelwerk
Laut Paragraf 17 Absatz 4 der Rechts- und Verfahrensordnung des Deutschen-Fußball-Bundes (DFB) könnte die Situation Folgen für die Wertung der Partie haben. "War in einem Spiel ein Spieler nicht spiel- oder einsatzberechtigt, so ist das Spiel für die Mannschaft, die diesen Spieler schuldhaft eingesetzt hatte, mit 0:2 verloren und für den Gegner mit 2:0 gewonnen zu werten, es sei denn, das Spiel war nach dem Einsatz des nicht spiel- oder einsatzberechtigten Spielers noch nicht durch den Schiedsrichter fortgesetzt", heißt es dort.
- Eigene Beobachtungen
- Pressekonferenz nach dem Spiel