Landgericht entscheidet Bayern muss bei JHV nicht über Katar-Sponsoring beraten
Auf der Jahreshauptversammlung von Bayern München muss nicht über das Katar-Sponsoring des Rekordmeisters abgestimmt werden. Dies beschloss das Münchner Landgericht. Vom Tisch ist das Thema damit aber nicht.
Ein Antrag gegen das Katar-Sponsoring des FC Bayern München wird auf der Jahreshauptversammlung des deutschen Rekordmeisters nicht zur Abstimmung kommen. Die 13. Zivilkammer des Landgerichts München I hat am Donnerstag nur wenige Stunden vor der für 19.00 Uhr angesetzten Versammlung im Münchner Audi Dome "die sofortige Beschwerde gegen die Entscheidung des Amtsgerichts München" für "eine Ergänzung der Tagesordnung hinsichtlich des Sponsorings durch Qatar-Airlines" zurückgewiesen.
Der FC Bayern sei damit nicht verpflichtet, auf der anstehenden Mitgliederversammlung "über das weitere Sponsoring durch Qatar Airlines zu beraten", wie das Gericht auf Anfrage mitteilte.
Die Begründung des Gerichts
Zur Begründung führte das Landgericht an, "dass die Ergänzung der Tagesordnung abgelehnt wurde, weil die Mitgliederversammlung für den bezeichneten Beratungs- und Beschlussgegenstand laut Vereinssatzung nicht zuständig ist". Innerhalb des Vereinsgefüges sei die Geschäftsführung und somit auch das Thema Sponsoring für den Bereich Fußball durch die Vereinssatzung ausschließlich Aufgabe des Präsidiums und damit der Zuständigkeit der Mitgliederversammlung entzogen. Der Beschluss des Landgerichts (Az. 13 T 15372/21) sei bindend.
Bayern-Mitglied und Initiator Michael Ott wollte die Behandlung des Streitthemas bei der Versammlung durchsetzen. Das Thema Katar könnte in Redebeiträgen am Donnerstagabend trotzdem noch zur Sprache kommen. Zahlreiche Bayern-Fans stören sich wegen der umstrittenen Menschenrechtsfrage im Gastgeberland der nächsten Fußball-WM an der hoch dotierten Partnerschaft mit der katarischen Fluglinie. Der Verein soll Druck auf die FC Bayern AG ausüben, dass der bis 2023 laufende Millionenvertrag beendet und nicht verlängert wird.
- Nachrichtenagentur dpa