Nach 1:5-Debakel in Frankfurt FC Bayern sagt öffentliches Training ab – was bedeutet das für Kovac?
Der Trainer des deutschen Rekordmeisters spricht nach der Niederlage bei Eintracht Frankfurt über seine Situation in München. Für den Kroaten könnte es nun ganz eng werden – der FC Bayern hat auf die hohe Pleite bereits reagiert.
Nach der höchsten Bundesliga-Niederlage seit mehr als zehn Jahren hat Trainer Niko Kovac vom deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München wenig Zuversicht auf eine dauerhafte Weiterbeschäftigung gezeigt. "Ich weiß, wie das Geschäft läuft. Ich bin nicht naiv oder blauäugig", sagte der ohnehin schon angezählte Kovac nach dem desolaten 1:5 (1:2) der Bayern am Samstag bei Eintracht Frankfurt.
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Unterdessen hat der deutsche Rekordmeister das für Sonntag angesetzte öffentliche Training abgesagt. Dies verkündete der Klub am Samstagabend selbst. "Nach der Niederlage in Frankfurt wurde kurzfristig die Entscheidung getroffen, morgen nicht öffentlich zu trainieren. Wir bitten alle Fans um Verständnis," twitterten die Münchner. Es herrscht offenbar tatsächlich höchste Alarmstimmung beim FCB. Und Kovac wirkt schwer angeschlagen.
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Der Trainer selbst sprach noch nach der Partie von einer "deftigen Niederlage", er werde natürlich "sauer und enttäuscht in den Bus nach München steigen". Angesprochen auf seine Einschätzung der Niederlage, die maßgeblich auch von der Roten Karte für Jerome Boateng (9.) mitbestimmt wurde, sagte Kovac: "Es ist doch eh egal, was ich sage. Das ist eh zu viel."
Kovac: "Man darf nicht unruhig werden"
Etwas Mut wollte der Kroate aber aus der vergangenen Saison ziehen, in der er ebenfalls in die Kritik geraten war – sich mit dem Gewinn des Doubles aber eine vorläufige Weiterbeschäftigung verdiente. "Ich habe damals nicht aufgegeben und gebe auch jetzt nicht auf", äußerte Kovac: "Mir hat mal jemand gesagt: Wenn es zu einer solchen Situation kommt, darf man nicht unruhig werden. Man muss an den Dingen, an die man glaubt, festhalten."
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Zwei Niederlagen und Platz vier nach zehn Bundesliga-Spieltagen, wechselhafte Leistungen in der Champions League, zuletzt der 2:1-Zittersieg im DFB-Pokal gegen den VfL Bochum: Kovacs Situation beim Rekordmeister wirkt aktuell aber so prekär wie selten zuvor – obwohl schon zu früheren Zeitpunkten die Bayern-Vereinsführung um Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge eine Jobgarantie für den Trainer vermied. Nun steht er noch weiter unter Beobachtung. Schon vor der Partie sagte Sportdirektor Hasan Salihamidzic: "Man muss sich Gedanken machen, warum das so war. Wir hoffen, dass es eine Phase ist. Wir behalten unsere Ziele im Auge und versuchen, das Spiel heute zu gewinnen. Dann werden wir auch wieder besser spielen."
Die Optionen der Münchner bei einer Trennung von Kovac scheinen indes begrenzt, nur wenige hochkarätige Trainer sind aktuell auf dem Markt verfügbar. Gut möglich, dass für den Fall der Fälle vorerst der frühere DFB-Co-Trainer Hansi Flick übernimmt – der 54-Jährige war erst im vergangenen Sommer in der gleichen Position zu den Bayern gestoßen.
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID
- eigene Recherche