Konkurrenz zur Premier League Nagelsmann sieht Gefahr, dass "Deutschland abgehängt wird"
Für den Trainer von RB Leipzig könnten die Gehaltsunterschiede zur Premier League dazu führen, dass immer weniger deutsche Klubs international konkurrenzfähig sind. Eine Chance sieht er im Entwickeln von Talenten – und in Investoren.
Die Champions League geht wieder los, auch RB Leipzig ist dabei. Für Trainer Julian Nagelsmann besteht allerdings die Gefahr, dass in Zukunft immer weniger deutsche Klubs in der Königsklasse weit kommen. Das begründet er mit den fehlenden finanziellen Mitteln im Vergleich zur Premier League. "Die Finanzkraft der Engländer ist mit der Bundesliga nicht zu vergleichen", sagte der 32-Jährige dem "Kicker", es bestehe die Gefahr, "dass Deutschland abgehängt wird".
Eine Chance sieht er darin, junge Talente selber zu Topspielern zu entwickeln, "damit wir nicht gezwungen sind, einen 21- oder 22-Jährigen für 30 Millionen zu holen". Außerdem könne sich die Entwicklung drehen, "wenn sich die Tore in Deutschland für Investoren öffnen würden." RB Leipzig wird mit den Geldern von Red Bull unterstützt, eine Öffnung der "50+1"-Regel wäre für Nagelsmann eine Option. Man könne einen Virgil van Dijk, "der 85 Millionen Euro kostet, nicht mit dem Verkauf von Bratwurst im Teigmantel aus dem Automaten bezahlen."
- Korb für Bayern: Werner verlängert in Leipzig
- Bayern-Boss schwärmt von Leipzig: "Eine Bereicherung"
Außerdem äußerte sich Nagelsmann zur Vertragsverlängerung von Timo Werner. Der 23-Jährige war lange mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht worden, verlängerte aber schließlich seinen Vertrag bei den Sachsen. "Das ist eine gute Auszeichnung für uns, es war ja schließlich auch ein langer Kampf, bis wir es hinbekommen haben", sagte Nagelsmann, "natürlich ist seine Verlängerung auch ein Signal an die Mannschaft – und ein Zeichen an die Konkurrenz." Seine Ambitionen mit den Leipzigern hat Nagelsmann so definiert: "Es wäre schön, wenn es in den kommenden vier Jahren mit einem Titel klappt."
- Kicker: "Keiner darf sagen: Nagelsmann, du Vollidiot" (Print, 16.09.18)