Gestoppter Investoren-Einstieg Fansprecher Kessen: "Guter Tag für Deutschlands Fußballfans"
Der Investoren-Einstieg in die Deutsche Fußball Liga ist gestoppt - auch wegen der kreativen und ausdauernden Proteste der Stadionbesucher, meint Fan-Sprecher Kessen.
Der Sprecher des Fan-Dachverbandes "Unsere Kurve" wertet den gestoppten Investoren-Einstieg bei der Deutschen Fußball Liga auch als einen Sieg der Fans.
"Aus Sicht der aktiven Fußballfans und aller Mitglieder der Vereine in Deutschland ist das natürlich ein großer Erfolg. Er zeigt, dass der deutsche Fußball mitgliederbasiert ist, demokratisch ist; und dass man eben diese Mitglieder mitnehmen muss in solchen richtungsweisenden Entscheidungen", sagte Thomas Kessen der Deutschen Presse-Agentur. "Heute ist ein guter Tag für Deutschlands Fußballfans."
Zuvor hatte die DFL mitgeteilt, dass sie die Verhandlungen zum Abschluss über den geplanten Milliarden-Deal nicht mehr fortführen wird. Wochenlang hatten insbesondere die organisierten Fanszenen im Land gegen den Einstieg eines Investors protestiert.
Proteste waren "der Schlüssel zum Erfolg"
"Man muss auch sagen, dass diese sehr umfassenden, aber doch sehr friedlichen, kreativen Proteste am Ende der Schlüssel zum Erfolg waren", sagte Kessen. Etliche Spiele in den nationalen Top-Ligen hatten in den vergangenen Wochen unterbrochen werden müssen, weil Fans unter anderem Tennisbälle aufs Spielfeld warfen.
Die DFL wollte für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen von einem Finanzinvestor eine Milliarde Euro erlösen. Einzig verbliebener Bewerber war das Unternehmen CVC, mit dem die DFL-Führung zuletzt Gespräche führte. Das US-Unternehmen Blackstone hatte sich zuvor aus den Verhandlungen zurückgezogen, davor war die Zahl der Bewerber sukzessive reduziert worden.
Bei der Abstimmung der 36 Proficlubs über den Investoren-Einstieg war im Dezember des vergangenen Jahres die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit nur knapp zustande gekommen. Aufgrund der umstrittenen Rolle von Hannover-Geschäftsführer Martin Kind steht der Verdacht im Raum, dass bei dem Votum ein Verstoß gegen die 50+1-Regel vorgelegen haben könnte. Die Regel begrenzt den Einfluss externer Geldgeber bei den Clubs der 1. und 2. Liga. Kind hat sich zu seinem Votum nicht geäußert.
- Nachrichtenagentur dpa