Nach durchwachsener Saison Borussia Mönchengladbach trennt sich von Trainer Farke
Die Saison lief für Borussia Mönchengladbach enttäuschend. Am Ende wurde der Verein Tabellen-Zehnter. Nun zieht der Klub für die kommende Spielzeit Konsequenzen.
Bundesligist Borussia Mönchengladbach trennt sich nach nur einem Jahr von Trainer Daniel Farke. Das gab der Klub am Freitag bekannt. Zuvor hatten bereits mehrere Medien über die Trennung berichtet.
"Nach mehreren intensiven Gesprächen sind Daniel Farke und wir zu dem Ergebnis gekommen, getrennte Wege zu gehen", zitiert eine Vereinsmittlung Sportdirektor Roland Virkus. "Wir möchten uns bei Daniel und seinem Team für die geleistete Arbeit bedanken", so Virkus weiter. Neben Farke müssen auch die Co-Trainer Edmund Riemer, Christopher Joh und Chris Domogalla gehen.
Nachfolger noch nicht bekannt
Einen Nachfolger gab der Verein noch nicht bekannt. Als Kandidat gilt vor allem Ex-Profi Eugen Polanski, der Gladbachs U23 zuletzt in der Regionalliga auf Rang drei geführt hatte. Zudem wird der ehemalige Leverkusen-Coach Gerardo Seoane gehandelt.
Eigentlich hatte Farke den Umbruch des Teams einleiten und eine bessere Platzierung als in der abgelaufenen Spielzeit erreichen sollen. Die Borussia beendete die Saison nach dem 2:0 gegen den FC Augsburg erneut auf Rang zehn, holte mit 43 Punkten aber zwei weniger als die 45 Zähler im Vorjahr unter Adi Hütter.
Sportdirektor stärkte Farke lange den Rücken
Bei vielen Fans stand Farke schon seit Wochen in der Kritik. Bei Heimspielen wurde er mehrfach ausgepfiffen. Er nehme das nicht persönlich, kommentierte der gebürtige Westfale, der das Team nicht stabilisieren konnte. Vor allem auswärts und gegen eigentlich schwächer besetzte Gegner enttäuschte Gladbach häufig. Spielerisch war kein Fortschritt erkennbar.
Virkus hatte dem Coach dennoch lange nicht das Vertrauen entzogen und noch Anfang Mai betont, mit Farke in die neue Saison gehen zu wollen. Zwei Tage nach dem 2:5 bei Borussia Dortmund am 32. Spieltag hatte er dann eine ausführliche Aufarbeitung der laufenden Spielzeit angekündigt. Als vor dem 2:2 bei Bayer Leverkusen am vorletzten Spieltag die "Rheinische Post" berichtete, die Trennung zum Saisonende stünde fest, dementierte Virkus vehement.
Virkus könnte Unterstützung bekommen
Nun muss der Klub, der in Kapitän Lars Stindl, Marcus Thuram und Ramy Bensebaini auch wichtige Spieler verliert, nach einem Jahr erneut mit einem neuen Cheftrainer starten. Auch für Farkes Vorgänger Hütter endete das Engagement im Borussia-Park nach nur einer Spielzeit vorzeitig.
Nach einem Bericht des "Kicker" könnte darüber hinaus auch auf Virkus' Position des Sportdirektors eine Veränderung anstehen. Demnach soll Nils Schmadtke den VfL Wolfsburg Richtung Gladbach verlassen und dort mit Virkus zusammenarbeiten. Nils ist der Sohn von Jörg Schmadtke, der Wolfsburg bereits vor vier Monaten verlassen hatte und vor wenigen Tagen als Sportdirektor in Liverpool vorgestellt wurde. Nils Schmadtke leitet beim VfL die Scoutingabteilung und war in diesem Bereich bereits von April 2019 bis Mai 2020 für die Borussia tätig.
- twitter.com: Tweet von @Sky_Marlon89
- rp-online.de: "Daniel Farke ist nicht mehr Gladbach-Trainer"
- borussia.de: "BORUSSIA UND DANIEL FARKE BEENDEN DIE ZUSAMMENARBEIT"
- Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
