Vor Mitgliederversammlung Bericht: Mitglied stellt Abwahlanträge gegen Hertha-Bosse
Die Unruhe beim Hauptstadtklub Hertha BSC ist groß. Neben dem Abstiegskampf in der Bundesliga kommt nun offenbar eine weitere Sorge dazu.
Gegen das gesamte Präsidium und den Aufsichtsratsvorsitzenden von Hertha BSC sollen Abwahlanträge gestellt worden sein. Die Anträge seien von einem Mitglied eingereicht und bereits zugelassen worden sein, wie die "Bild" berichtet.
"Ich beantrage den Vorsitzenden des Aufsichtsrates, Herrn Klaus Brüggemann, von seinem Amt abzuberufen", heißt es dem Bericht zufolge in dem ersten Antrag. Im zweiten geht es um die Präsidiumsmitglieder: "Ich beantrage die Abberufung, der laut Satzung wirksam als Präsidiumsmitglieder gewählten, jedoch nach §14, Abs. 4 nicht amtsführungsberechtigten Mitglieder Kay Bernstein, Fabian Drescher, Hans-Joachim Bläsing, Anne Jüngermann, Tim Kauermann, Ingmar Pering und Peer Mock-Stümer."
Die Anträge gingen damit kurz vor der Mitgliederversammlung des Klubs am kommenden Sonntag ein. Für eine Abwahl müssten 75 Prozent der anwesenden Mitglieder mit "Ja" stimmen. Auch neben den Abwahlanträgen und dem drohenden Abstieg in die 2. Bundesliga muss sich der Klub mit weiteren Problemen auseinandersetzen.
Droht der Entzug der Bundesligalizenz?
Der Bundesligist steht in der Finanzierungs- und Investorenfrage im Austausch mit der Deutschen Fußball Liga (DFL). Das bestätigte der Klub am Montag auf Anfrage. Zuvor hatte die Süddeutsche Zeitung einen Bericht zu wirtschaftlichen Schwierigkeiten und drohenden Lizenzproblemen veröffentlicht.
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"Wir stehen mit der DFL sowohl bezüglich des laufenden Lizenzierungs-Verfahrens als auch hinsichtlich der inhaltlichen Ausgestaltung der geschlossenen Partnerschaft mit unserem Investor 777 Partners in regelmäßigem Kontakt", teilte ein Sprecher mit: "Beide Themen gilt es unter Wahrung sämtlicher rechtlichen Anforderungen – insbesondere der 50+1-Regel – und inhaltlichen Vorgaben zu besprechen und zu klären."
Laut des SZ-Berichts könnte Hertha aufgrund der angespannten wirtschaftlichen Situation der Entzug der Bundesligalizenz drohen. Zitiert wird eine anonyme DFL-Quelle, die den laufenden Lizenzierungsprozess der Hertha als "hochkritisch" bewertet, es sei "der schlimmste Fall, den wir je hatten". Unter genauer Beobachtung steht demnach auch der Einstieg des neuen US-Investors 777. Geprüft werde, ob der Deal in Einklang mit den 50+1-Regeln im deutschen Profi-Fußball steht.
- bild.de: "Abwahl-Anträge gegen alle Hertha-Bosse"
- Mit Material der Nachrichtenagentur SID