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Zum journalistischen Leitbild von t-online.(Ex-)Krisenklubs in der Bundesliga Ein unglaublicher Lauf
An diesem Freitag startet die Rückrunde der Bundesliga. Gleich mehrere Teams stehen schon gewaltig unter Druck.
Mit gleich zwei Spieltagen innerhalb einer halben Woche ging die Bundesliga-Hinrunde nach der besonders langen Winterpause zu Ende. Und schon am Freitag beginnt die Rückrunde im deutschen Fußball-Oberhaus, Leipzig eröffnet den 18. Spieltag gegen Stuttgart.
Dabei warten auf die Fußballfans an diesem Wochenende gleich mehrere Leckerbissen. Unter anderem kommt es in Berlin zum Stadtderby zwischen Hertha und Union, der FC Bayern empfängt die Eintracht aus Frankfurt, und die wiedererstarkten Leverkusener treffen auf Borussia Dortmund.
Apropos Leverkusen: Die Mannschaft von Trainer Xabi Alonso ist derzeit kaum zu stoppen. Die Werkself konnte die letzten fünf Ligaspiele allesamt für sich entscheiden und sich nach dem verkorksten Saisonstart unter Ex-Trainer Gerardo Seoane somit vorerst aller Abstiegssorgen entledigen. Der Vorsprung auf Rang 16 beträgt bereits acht Zähler.
Bayer noch besser mit Wirtz?
Mit Borussia Dortmund wartet nun aber noch mal ein anderes Kaliber. Die Borussen mühten sich zum Re-Start zwar zu zwei knappen, schmeichelhaften Siegen gegen Augsburg (4:3) und Mainz (2:1), können am Sonntag (17.30 Uhr, im Liveticker bei t-online) aber wieder auf den zuletzt gelbgesperrten Jude Bellingham zurückgreifen.
Bei Bayer ruhen die Hoffnungen dagegen auf einem anderen Jungstar: Nationalspieler Florian Wirtz feierte beim 2:0 gegen Bochum sein Startelf-Comeback – und soll als Kreativkopf vorangehen und die Siegesserie seines Klubs weiter ausbauen.
Ein Team, das auf eine noch beeindruckendere Siegesserie als Bayer zurückblicken kann, ist der VfL Wolfsburg. Mit sechs gewonnenen Partien am Stück sind die Wölfe das formstärkste Team der Liga. Nach einem erschreckenden Saisonstart unter Neu-Trainer Niko Kovac (7 Spiele, 5 Punkte, Platz 17) hat sich Wolfsburg zu einem Top-Team der Liga gemausert – und liegt nach zuletzt zwei Siegen mit 11:0 Toren (!) aktuell mit 29 Punkten nur zwei Zähler hinter einem Champions-League-Rang. Bei den kriselnden Werderanern könnte sich der Wolfsburger Siegeszug fortsetzen.
18. Spieltag
Freitag, 27.01.
Samstag, 28.01.
An der Weser herrscht im Moment Tristesse. Denn trotz der für einen Aufsteiger ordentlichen Punkteausbeute (21 Zähler nach der Hinrunde) ist die Stimmung schlecht. Maßgeblichen Anteil daran hat die 1:7-Pleite zum Re-Start gegen Köln. Und auch bei der 1:2-Heimniederlage gegen Union Berlin unter der Woche offenbarte das Team von Trainer Ole Werner eklatante Schwächen in der Defensive, inklusive haarsträubender individueller Abwehrfehler sowie schlechter Verteidigung bei Standards.
Hertha und Schalke am Tabellenende
Trainer Werner sah trotzdem eine "klare Leistungssteigerung" im Vergleich zum Köln-Spiel, auch wenn gegen die Köpenicker nichts Zählbares heraussprang. Einer weiteren Steigerung bedarf es allerdings auch in den kommenden Wochen, will man nach vier Niederlagen am Stück nicht weiter in den Abstiegsstrudel geraten.
Dort befindet sich seit einiger Zeit die Hertha aus Berlin. Mit nur 14 Punkten beendete das Team von Sandro Schwarz die Hinrunde auf Abstiegsplatz 17. Die so wichtigen Duelle in Bochum (1:3) und gegen Wolfsburg (0:5) gingen klar verloren.
Auch wenn Trainer Schwarz laut Geschäftsführer Fredi Bobic nicht in der Diskussion steht, könnte es bald ungemütlich werden an der Spree. Denn bei weiteren Pleiten im so wichtigen Stadtderby gegen die Überperformer aus Köpenick oder bei der spielstarken Frankfurter Eintracht dürfte auch Schwarz weiter an Kredit verlieren.
Noch düsterer sieht die Lage in Gelsenkirchen aus. Nur eines der letzten elf Ligaspiele entschied Schalke zu seinen Gunsten (1:0 gegen Mainz), alle anderen zehn Duelle gingen verloren. In sechs dieser elf Spiele stand Thomas Reis an der Seitenlinie. Doch auch der frühere Bochum-Trainer hat es bislang nicht vollbracht, Schalke konkurrenzfähig aufzustellen. Im Heimspiel gegen Köln (Sonntag, 15.30 Uhr im Liveticker) ist S04 fast schon zum Siegen verdammt, soll der Relegationsrang nicht in zu weite Ferne rücken.
Mit nur neun Zählern bildet der Klub aus dem Pott nämlich das Ligaschlusslicht – und das bereits seit dem elften Spieltag. Der Rückstand auf Rang 16 beträgt inklusive des schlechteren Torverhältnisses sieben Punkte. Eine unmögliche Aufgabe? Hoffnung machen könnte Schalke der FSV Mainz 05. In der Saison 2020/2021 standen die 05er nach der Rückrunde bei nur sieben Punkten – und schafften am Ende doch noch den Klassenerhalt.
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