Das ist aus den Golden Boys geworden
Mit ihm fing alles an: Rafael van der Vaart wurde 2003 mit dem ersten "Golden Boy Award" ausgezeichnet. Damals spielte er noch bei Ajax Amsterdam, wurde später beim Hamburger SV, Real Madrid und Tottenham Hotspur zum Torjäger. Seinen größten Erfolg feierte er 2010 im Trikot der Niederlande: Den zweiten Platz zwei bei der WM.
Preisträger Nummer Zwei war dieser Engländer: Wayne Rooney, damals im Trikot von Everton. Flugs wechselte er zu Manchester United und wurde dort in 13 Jahren zum Rekordtorschützen, genauso wie in der englischen Nationalmannschaft. 2008 klappte es mit dem Titel in der Champions League, insgesamt fünf Mal feierte Rooney die Meisterschaft in der Premier League.
Das hat Lionel Messi seinem ewigen Konkurrenten Cristiano Ronaldo voraus: Der Argentinier wurde zum "Golden Boy" gewählt, Ronaldo nie. 2005 spielte Messi wie schon (fast) immer und überhaupt beim FC Barcelona. Blieb ihm der WM-Titel mit Argentinien bisher verwehrt, hat er sonst alles gewonnen: Vier Mal die Champions League, zehn Mal die spanische Meisterschaft, sechs Mal den Pokal...
2006 als Spieler des FC Arsenal bekam dieser Mittelfeldspieler die Auszeichnung: Cesc Fabregas. Es war der erste von vielen Titeln für den Spanier, mit der Nationalmannschaft gewann er 2008 und 2012 die EM, 2010 klappt es gar mit dem Weltmeisterpokal. Er war englischer Meister mit dem FC Chelsea, spanischer Meister mit Barcelona und stand 2006 mit Arsenal im Champions-League-Finale. Weit gereist und hoch dekoriert also.
Titelträger im Jahr 2007: Sergio Agüero. Der Argentinier war ein Jahr zuvor nach Europa gekommen und sorgte bei Atletico Madrid für Aufsehen. 2010 gewann er mit den Spaniern die Europa League, ab 2011 sammelte er mit Manchester City vier englische Meisterschaften.
Der erste Brasilianer, der in der Abstimmung zum "Golden Boy" gewann, war Anderson, mit vollem Namen: Anderson Luis de Abreu Oliveira. Im Trikot von Manchester United machte er damals auf sich aufmerksam. Bis 2014 spielte er bei den Engländern, gewann die Champions League und vier Meisterschaften – doch die Konkurrenz im Team war stets groß. Aktuell steht er in der Türkei bei Adana Demirspor unter Vertrag.
2007 kam Alexandre Pato mit 17 Jahren zum AC Mailand und wurde zwei Jahre später zum "Golden Boy" gewählt. Verletzungen setzten den Brasilianer allerdings immer wieder außer Gefecht. 2011 wurde er italienischer Meister. Nach kürzeren Episoden in England, Spanien und China spielt er jetzt beim FC Sao Paulo.
2010 der Auserwählte: Mario Balotelli. Damals hatte er mit Inter Mailand das Triple gewonnen und wechselte zu Manchester City. 2012 schoss er die Engländer zum Meistertitel, stand aber wegen Disziplinlosigkeit in der Kritik. Mit Italien wurde er im gleichen Jahr Vize-Europameister, mittlerweile verdient er bei Brescia Calcio in Italien sein Geld.
Der erste und einzige Deutsche, der es bisher in diese erlesene Auswahl geschafft hat: Mario Götze im Jahr 2011. 2014 erfüllte er alle Zukunftsprognosen mit dem Siegtor zum WM-Pokal, gewann insgesamt fünf Mal mit Bayern und Dortmund die Meisterschaft und stand einmal im Champions-League-Finale. Trotz allem muss er sich gerade beim BVB starker Konkurrenz erwehren.
Über die Stationen Valencia und Malaga hat es Isco zum "Golden Boy" geschafft: In Malaga wurde er trotz jugendlichen Alters schnell zum Leistungsträger und schaffte mit seinen Kollegen die erstmalige Qualifikation für die Champions League in der Klubgeschichte. Mit Real Madrid gab es in der Königsklasse dann auch Titel: seit 2014 vier Stück.
Er musste erst von Manchester United zu Juventus Turin wechseln, um als "Golden Boy" entdeckt zu werden: Paul Pogba überzeugte nach der Auszeichnung im Jahr 2013 aber weiterhin. Mit den Italienern hat er bis auf die Champions League alles gewonnen und kehrte 2016 für die damalige Rekordablöse von 105 Millionen Euro zu Manchester United zurück. 2018 wurde er mit Frankreich Weltmeister.
Schon mit 17 Jahren lief Raheem Sterling für den FC Liverpool in der Premier League auf und hatte demnach reichlich Erfahrung, als er zwei Jahre später zum "Golden Boy" gekürt wurde. Andere Titel brachte ihm die Liverpooler Zeit nicht ein, umso besser läuft es seit 2015 bei Manchester City: Zwei Mal wurde er schon Meister, einmal Pokalsieger.
Anthony Martial war eine der Entdeckungen der Saison 2014/15. Als damals 19-Jähriger begeisterte er mit seinem schnellen Antritt und starkem Abschluss bei der AS Monaco. Manchester United schlug zu und sicherte sich die Dienste des "Golden Boy". Doch in England setzten nicht alle Trainer auf ihn, immer wieder galt er als Wechselkandidat. Bis jetzt: unter Ole Gunnar Solskjaer ist er gesetzt.
Mit gerade einmal 19 Jahren spielte Renato Sanches 2016 eine entscheidende Rolle beim EM-Titel Portugals – und wurde im selben Jahr ausgezeichnet. Doch seit er anschließend seinen Heimatklub Benfica Lissabon verlassen hat, geht es bergab. Beim FC Bayern konnte er sich nicht durchsetzen, ebenso wenig während einer Leihe zu Swansea City. Jetzt wagt er wohl in Frankreich beim OSC Lille den Neuanfang.
2017 wurde Kylian Mbappé zum "Golden Boy", ein Jahr später mit Frankreich Weltmeister. Dabei war der pfeilschnelle Stürmer einer der wichtigsten Spieler. Auf Vereinsebene spielt er beim Star-Ensemble von Paris Saint-Germain – und stellte mit seinen Treffer-Statistiken zuletzt sogar Superstar Neymar in den Schatten.
Mit 16 gab er sein Debüt für Ajax Amsterdam, mit 17 war er das erste Mal Kapitän, mit 19 erreichte er das Halbfinale der Champions League: Nur logisch, dass Mathijs de Ligt 2018 mit dem "Golden Boy Award" ausgezeichnet worden ist. Kürzlich wechselte er für 75 Millionen Euro von seinem Heimatklub zu Juventus Turin – und will dort Geschichte schreiben.