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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nach Bayern-Sieg gegen Hertha "Sag ich nicht": Tuchel mit kuriosem Wortwechsel in TV-Interview
Der Trainer des deutschen Rekordmeisters spricht nach dem Sieg gegen die Berliner über die Lage beim FC Bayern – und gibt eine überraschende Antwort.
Für den Moment zumindest ist die Welt wieder einigermaßen in Ordnung beim FC Bayern: 2:0 gegen Abstiegskandidat Hertha BSC gewonnen, die Tabellenführung von Borussia Dortmund zurückerobert. Doch der Weg dahin war nach schwierigen letzten Wochen noch holprig, die Münchner hatten lange Mühe mit den Gästen.
Nach dem am Ende klaren Sieg stellte sich Thomas Tuchel den Fragen beim übertragenden Streamingdienst DAZN – und fand offene Worte: Das 1:0 habe "lange gedauert, ein bisschen zu lange, weil wir große Chancen haben liegen lassen." Tuchel gestand freimütig ein: "Unser Selbstvertrauen ist jetzt nicht gerade das Allergrößte nach der Niederlage in Mainz (1:3 am letzten Spieltag, Anm. d. Red.). Aber wir haben trotzdem nicht verrückt gespielt, haben nicht den Faden verloren."
15. Spieltag
Freitag, 20.12.
Samstag, 21.12.
In der Halbzeit gegen Hertha nun habe er seiner Mannschaft mit auf den Weg gegeben: "Ruhig bleiben, dass wir geduldig bleiben – und geduldig heißt nicht langsam, und: Durchatmen, durchatmen, durchatmen."
"Es gab mal eine emotionale Ansprache"
Dann entwickelte sich ein kurioser Wortwechsel mit DAZN-Moderatorin Laura Wontorra. Angesprochen auf seine ersten Wochen bei den Bayern antwortete Tuchel: "Natürlich versucht du, ganz schnell einen Draht zur Mannschaft zu kriegen, schnell eine Idee zu entwickeln, wie man helfen kann. Das ist mal eine sehr emotionale Ansprache, mal keine Ansprache, aber wir sind sehr offen und ehrlich miteinander."
Auf Nachfrage von Wontorra, was er denn genau meinte, antwortete der 49-Jährige grinsend: "Sag ich nicht, aber es war nicht im Training. Alles gut, aber es gab mal eine emotionale Ansprache." Wontorra versuchte es erneut, hakte nach, ob die Ansprache wirklich so emotional gewesen sei. Tuchel mit einem Augenzwinkern: "Ja, eine extra emotionale. Ich habe es ja jetzt schon bereut, dass ich davon gesprochen habe." Er erklärte weiter: "Manchmal brauchen wir ein bisschen Feuer, das haben wir diese Woche auch schon gehabt, und heute war Ruhe angesagt, weil ich das Gefühl hatte, alle sind bereit."
Tuchel betonte zudem: "Ich freue mich auch, wie wir heute gejubelt haben, das Lachen bei Kingsley (Coman, Anm. d. Red.) im Gesicht, wenn man das nicht wie sonst selbstverständlich hinnimmt 'jetzt haben wir ein Tor geschossen, zwei jubeln, und drei kommen dann noch dazu', das hat uns ein bisschen gefehlt. Wir brauchen alles."
- Interview mit Thomas Tuchel bei DAZN