Bayern-Chef in der Kritik Bericht: Zweifel an Kahn gibt es schon lange
Der FC Bayern steckt in der sportlichen Krise. Die Kritik an Oliver Kahn wird lauter. Zweifel an seiner Führung soll es aber offenbar schon länger geben.
Bayerns Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn stand bereits in der vergangenen Saison vereinsintern in der Kritik. Das berichtet die "Bild"-Zeitung. Demnach wurde schon im Mai des vergangenen Jahres Kahns Führungsstil im Aufsichtsrat des deutschen Rekordmeisters hinterfragt.
Wie das Blatt berichtet, sollen Präsident Herbert Hainer und Ex-Klubboss Uli Hoeneß (immer noch mächtiges Mitglied des Aufsichtsrates) Kahn am 9. Mai 2022 zu einem Gespräch gebeten haben. Darin sei dem Vorstandsvorsitzenden klargemacht worden, dass er kommunikativer auftreten und den Klub besser nach außen präsentieren müsse. Ein weiterer Kritikpunkt: Kahn solle mehr Empathie für die Mitarbeiter zeigen.
Kahn zeigte sich einsichtig
Gleichzeitig hätten sie deutlich gemacht, dass der Aufsichtsrat über seine Ablösung beraten werde, sollte Kahn seine Rolle nicht ändern. Als mögliche Nachfolger sollen damals Ex-DFL-Chef Christian Seifert sowie der ehemalige Leipzig-Boss Oliver Mintzlaff diskutiert worden sein.
Kahn soll sein Verhalten daraufhin tatsächlich geändert haben und medial mehr in Erscheinung getreten sein. Allerdings bleibt der Vorwurf, Kahn umgebe sich nur mit seinen Vertrauten und suche kaum den Austausch mit den Mitarbeitern, dem Bericht zufolge weiter bestehen. Noch vor wenigen Wochen soll Kahns fehlende Bindung bei einer Tagung der Führungskräfte bemängelt worden sein.
Zuletzt hatte es Berichte über eine bevorstehende Ablösung Kahns als Vorstandsvorsitzender der Bayern gegeben. Seit dem Trainerwechsel von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel und der anschließenden sportlichen Talfahrt sind die Bayern-Bosse um Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic in die Kritik geraten.
Entscheidung fällt wohl im Mai
Eine Entscheidung über die Zukunft von Kahn soll dem "Bild"-Bericht zufolge in einer Aufsichtsratssitzung am 22. Mai fallen. Das wäre noch vor dem letzten Spieltag der laufenden Saison. Dabei sollen sportliche Verfehlungen sowie Fehler bei der Mitarbeiterführung besprochen werden. Auch Hoeneß wird bei der Entscheidung demnach eine Schlüsselrolle spielen. Er steht vielen von Kahns Ideen offenbar ablehnend gegenüber.
Sollte es tatsächlich zu Kahns Ablösung kommen, könnte sein Vorgänger Karl-Heinz Rummenigge das Ruder zumindest übergangsweise übernehmen. Ob der jedoch bereit ist, aus der Rente zurückzukehren, ist noch offen.
- bild.de: "Enthüllt! Schon vor der Saison gab es Zweifel an Kahn" (kostenpflichtig)
- Sport Bild: "Schon vor der Saison gab es Zweifel an Kahn"