Ex-Torwarttrainer Köpke über Neuer: "Kahn hätte sich das nicht gefallen lassen"
Andreas Köpke war jahrelang Torwarttrainer der deutschen Nationalelf. Nun spricht er über Neuer – und zieht einen Vergleich zur aktiven Zeit von Bayern-Boss Kahn.
Kaum einer kennt die deutschen Torhüter so gut wie er: Andreas Köpke. 17 Jahre lang war er der Torwarttrainer der deutschen Nationalmannschaft. Die Situation um Manuel Neuer beim FC Bayern hat auch der Weltmeister von 1990 verfolgt – und kann den Nationalspieler verstehen.
Im Gespräch mit Sport1 sagte Köpke: "Wie hätte Oliver Kahn reagiert, wenn man ihm während einer Verletzungspause den Torwarttrainer weggenommen hätte? Hätte das Oliver geschluckt? Ich glaube, er hätte ein noch krasseres Interview gegeben."
"Bei Kahn hätte es auch gescheppert"
Nach Neuers Beinbruch bei einem Skiunfall im Dezember hatte der FC Bayern Yann Sommer von Borussia Mönchengladbach als Ersatz verpflichtet sowie Torwarttrainer und Neuer-Vertrauten Toni Tapalovic entlassen. Das hatte Neuer in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung" scharf kritisiert, ohne dies mit den Bayern-Bossen um den Vorstandsvorsitzenden Kahn abgesprochen zu haben. Die wiederum reagierten darauf enttäuscht.
Köpke und Neuer haben viele Jahre im Rahmen des DFB-Teams zusammengearbeitet. "Ein Torwarttrainer ist für einen Keeper extrem wichtig", sagte Köpke weiter: "Bei Manu und Toni Tapalovic war es noch mal speziell aufgrund der engen Freundschaft. In der Phase den Torwarttrainer wegzunehmen, ist schon schwierig. Noch mal: Ein Oliver Kahn hätte sich das auch nicht gefallen lassen."
Als Kahn beim FC Bayern noch Spieler war, stand Sepp Maier als Torwarttrainer an seiner Seite. Dieser hatte zuletzt Verständnis für Neuer gezeigt. Das wiederum sieht auch Köpke positiv: "Ich fand auch gut, dass Sepp Maier sich so klar für Manu und Tapalovic ausgesprochen hat. Bei Kahn hätte es auch gescheppert, wenn man ihm den Sepp weggenommen hätte."
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