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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Bei der Einwechslung von Sardar Azmoun Bayern-Fans zeigen ungewöhnliches Plakat
Beim Spiel des FC Bayern gegen Leverkusen kam es zu einer besonderen Szene. Bei der Einwechslung des Iraners Azmoun solidarisierten sich die Fans mit ihm.
Sardar Azmoun hat bei seiner Einwechslung für Bayer Leverkusen beim 0:4 beim FC Bayern für eine bewegende Szene gesorgt. Als der iranische Nationalspieler sich an der Seitenlinie bereit machte und aufs Feld lief, hielten die Bayern-Fans in der Südkurve ein Plakat hoch, auf dem zu lesen war: "Jin, Jiyan, Azadi – Solidarity with the feminist revolution in Iran!" Übersetzt auf Deutsch: "Frau, Leben, Freiheit – Solidarität mit der feministischen Revolution im Iran."
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Im Vorfeld der Partie hatte sich der Mittelfeldspieler mit der Protestbewegung in seinem Heimatland solidarisiert und scharfe Kritik an dem dortigen Regime geäußert (mehr dazu lesen Sie hier). Der Tod von Mahsa Amini bewegt und entsetzt die Menschen im Iran noch immer, im Land gibt es schwere Unruhen gegen die Terrorherrschaft des Mullah-Regimes.
Die 22-Jährige war von der "Sittenpolizei" wegen eines Verstoßes gegen die strenge islamische Kleiderordnung festgenommen worden und am 16. September unter ungeklärten Umständen gestorben. Seitdem kommt es im Land und auch weiteren Städten weltweit zu Protesten.
Amoun mit emotionalem Post
"Wegen der Regeln der Nationalmannschaft durften wir bis zum Abschluss unseres Trainingslagers nichts sagen, aber ich kann kein Schweigen mehr ertragen. Schmeißt mich raus. Wenn dadurch ein Haar einer iranischen Frau gerettet wird, hat es sich gelohnt. Schämt euch, die ihr Menschen so leicht tötet. Lang leben die iranischen Frauen", schrieb der 27-Jährige nach seinem Einsatz im Nationalteam beim Testspiel am Dienstag gegen Senegal auf Instagram.
Azmoun droht nun wohl der Ausschluss aus dem Nationalteam, womit er die Teilnahme an der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar verpassen würde.
"Dieses Thema hat große Wellen geschlagen. Er ist ein großes Vorbild in seinem Engagement und seinem Verhalten. Es ist nun auch an uns, einen Arm um ihn zu legen und ihn mitzunehmen in dieser schwierigen Situation", sagte Leverkusens Trainer Gerardo Seoane im Vorfeld des Spiels in München.
- Eigene Beobachtungen im Stadion
- Mit Material der DPA