Kaum Spannung an der Spitze Formel 1 mit deutlich weniger Zuschauern in Deutschland
Der Titelkampf in der Formel 1 2023 war nicht gerade von Spannung geprägt. Das hat sich auch auf die Zuschauerzahlen in Deutschland ausgewirkt.
Die Dominanz von Formel-1-Weltmeister Max Verstappen hat Sky viele Zuschauer gekostet. Der Pay-TV-Sender hat im Vergleich zur Vorsaison rund zwanzig Prozent Reichweite verloren. In der am Sonntag abgelaufenen Saison der wichtigsten Motorsport-Serie schauten die Rennen im Durchschnitt 782.000 Menschen. Im Vorjahr waren es noch durchschnittlich 980.000 Menschen gewesen.
"Max Verstappen und Red Bull Racing haben 2023 für ein Jahr der Superlative in der Formel 1 gesorgt und das Feld dominiert wie niemand zuvor", sagte Sport-Chef Charly Classen der Deutschen Press-Agentur. "Die großartige Leistung des alten und neuen Weltmeisters hatte jedoch auch zur Folge, dass keine Spannung im Titelkampf aufkommen konnte."
Nur ein deutscher Fahrer
Zudem gibt es nur einen deutschen Stammfahrer. Im unterlegenen Haas-Auto konnte Nico Hülkenberg aber auch keine großen sportlichen Akzente setzen. Er wird im kommenden Jahr wieder der einzige Deutsche im Feld sein, Mick Schumacher wird neben seinem Langstrecken-Engagement für Alpine Ersatzpilot beim deutschen Mercedes-Rennstall bleiben. Ein deutsches Rennen gab es in diesem Jahr auch nicht und wird es auch 2024 nicht geben.
RTL hatte in den beiden vergangenen Jahren noch per Sub-Lizenz jeweils vier Rennen übertragen, sich aber nach sinkenden TV-Quoten Anfang des Jahres gegen einen neuen Kontrakt entschieden. Die Suche nach einem RTL-Nachfolger blieb erfolglos, weshalb Sky vier Rennen als frei empfangbare Live-Übertragungen via YouTube, TikTok und Sky Sport zeigte.
"Unsere Strategie auf den digitalen Kanälen war überaus erfolgreich", sagte der Sky-Sportchef: "Über 125 Millionen Video-Abrufe über die Digitalkanäle von Sky Sport bedeuten einen neuen Bestwert und eine Verdreifachung gegenüber der Vorsaison."
- Nachrichtenagentur dpa