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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Freude zu Weihnachten Wie drei Wuppertalerinnen Senioren Wünsche erfüllen
Viele ältere Menschen in Wuppertal haben kleine unerfüllte Wünsche.
Auch in diesem Jahr werden wieder reichlich Tränen in Wuppertal fließen. Tränen der Dankbarkeit und Rührung. Sabrina Pohlmann und ihre Mitstreiterinnen Nensi Saitov und Marion Krumkühler haben sicher Taschentücher dabei, wenn sie demnächst die Bewohner von drei Wuppertaler Altenheimen erneut mit Weihnachtsgeschenken beglücken.
Denn die drei sind auch in diesem Jahr wieder als Wünscheerfüllerinen unterwegs und machen damit Senioren eine Freude zur Weihnachtszeit. Ein zeitaufwändiges Hobby, das zwei Frauen neben Job und Familie meistern. Die Dritte im Bunde, Marion Krumkühler, ist Rentnerin. "Wir sind jeden Tag zugange, es gibt immer etwas zu organisieren", sagt Sabrina Pohlmann, die extra den Keller geräumt hat, um dort die vielen Geschenke zwischenzulagern.
Finanziert durch Spenden
Knapp 300 dürften es in diesem Jahr sein. Zuvor hatte Saitov in den Seniorenheimen Altenzentrum Am Nordpark, Haus Curanum und der Residenz Revita die Wunschzettel der Bewohner eingesammelt.
Auf Listen zusammengefasst wurden sie in der Facebook-Gruppe veröffentlicht. Die gut 700 Mitglieder der Gruppe können aus den mit Nummern versehenen Wünschen wählen, welches Geschenk sie kaufen möchten. Das geben sie, natürlich weihnachtlich verpackt, in einer der drei Friseur-Filialen der Haararena an der Friedrich-Ebert-Straße 131 (Elberfeld), an der Schuchard-Straße 32 (Barmen) und der Sonnborner Straße 120 ab. Dort wiederum sammeln die drei Damen die weihnachtliche Spendenfracht ein und legen daheim besagte Geschenkelager an.
Erster Übergabetag in diesem Jahr ist der 14. Dezember, zunächst geht‘s in die Residenz Revita. "Im vergangenen Jahr haben wir dort Weihnachtslieder gesungen, das war total emotional. So würde ich es mir wieder wünschen", sagt Sabrina Pohlmann, die damals selbst kaum Geschenke übergeben konnte – auch der Tränen wegen.
Einfache Geschenke auch willkommen
Die Freude der Senioren dürfte dem Trio auch diesmal gewiss sein. „Viele sind zunächst einmal ganz erstaunt, wenn da plötzlich ein Geschenk kommt, manche umarmen einen dann, halten die Hand. Man erntet viel Dankbarkeit und Gefühle“, sagt Pohlmann.
In den Heimen trifft das Wünsche-Trio meist auf Bewohner, die jeden Euro zweimal umdrehen müssen. Mancher schämt sich, ein Geschenk anzunehmen. Zu den Wünschen gehören denn auch einfache Dinge des täglichen Bedarfs, wie zum Beispiel Zigaretten, Kreuzworträtselhefte, Briefumschläge mit Papier und Kugelschreiber, Süßigkeiten oder Pflegeartikel.
Werden größere Wünsche geäußert, etwa ein neuer Sessel, können sich mehrere Unterstützer zusammentun. Besonderheit in diesem Jahr: "Ein Herr hat sich gewünscht, einmal Beifahrer in einem Lamborghini sein zu dürfen", sagt Pohlmann. Noch hat sich dafür kein Spender gefunden. Geldgeschenke dürfen die Wünscheerfüllerinnen übrigens nicht annehmen, da sie kein eingetragener Verein sind.
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Obwohl der Bedarf sicher gegeben wäre, wollen die Wuppertalerinnen ihr Engagement nicht auf das ganze Jahr ausbauen. Wünsche zu erfüllen bleibt für sie eine weihnachtliche Herzensangelegenheit.
- Gespräch mit Sabrina Pohlmann