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Wuppertal: Wie eine Pianistin Musik und Talk verbinden möchte


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"Piano Late Night"
Wie eine Wuppertaler Pianistin Musik und Talk verbinden möchte

InterviewVon Thomas Besche

29.11.2019Lesedauer: 3 Min.
Die Panistin Mariko Sudo sitzt auf einem Sofa: Sie hat eine neue Idee, um Piano und Talk zusammenzubringen.Vergrößern des Bildes
Die Panistin Mariko Sudo sitzt auf einem Sofa: Sie hat eine neue Idee, um Piano und Talk zusammenzubringen. (Quelle: privat)
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Mariko Sudo ist Profi-Pianistin und möchte mit einem neuen Format das Wuppertaler Kulturleben bereichern. "Piano Late Night" nennt die 35-Jährige ihr neues Projekt. t-online.de-Autor Thomas Besche hat mit ihr darüber gesprochen, was sie dort vorhat.

Ab Januar 2020 möchte die Pianistin Mariko Sudo in der Vohwinkeler Klavierwerkstatt Pianovum in Wuppertal immer monatlich eine "Piano Late Night" abhalten. Derzeit sammelt sie dafür Gelder im Rahmen eines Crowdfundings.

t-online.de: Was steckt hinter der "Piano Late Night"?

Mariko Sudo: Ich lade Musiker aller Couleur in die Wuppertaler Werkstatt auf mein rotes Sofa ein, um mit ihnen über ihre Musik und ihre Projekte zu sprechen. Das Publikum erfährt so allerlei Hintergründiges zum Künstler, der in der Show auch sein Instrument spielt. Es ist also ein Mix aus Talk und Musik. Talkshows gibt es in Deutschland viele, aber so etwas ist meiner Ansicht nach neu.

Wie kam Ihnen die Idee zu diesem Format?

Ich werde nach Konzerten immer wieder gefragt, was ich denn beruflich mache. Dass ich Berufsmusikerin bin, ist vielen Leuten gar nicht klar. Oder oft kommt auch die Frage: "Wie viel übst du denn?". Ich sehe einen großen Aufklärungsbedarf und möchte Lücken füllen zwischen Musiker und Publikum. Man erfährt als Zuhörer zwar oft bei Konzerten etwas über die Musik, aber selten etwas über den Künstler. Das will ich ändern. Ich stelle Fragen zum Menschen, was hinter seinem Stück steckt, wie es ist, auf der Bühne zu stehen oder auch, was hinter der Bühne abgeht.

Wie haben Kollegen auf Ihre Idee reagiert?

Da gab's volle Zustimmung. Musiker finden es super, dass sie über ihre Arbeit sprechen und so vielleicht Berührungsängste zum Publikum abbauen können.

Wie kam die Verbindung zur Klavierwerkstatt in Vohwinkel zustande?

Ich gehe dort ein und aus, Klavierbauer Michael Thron stimmt meine Pianos. Ich finde das Spannungsfeld zwischen Late-Night-Gemütlichkeit und Werkstatt toll. Auch Michael war gleich Feuer und Flamme, als er von meiner Idee hörte. 40 bis 50 Zuschauer werden Platz haben.

Welche Musiker wollen Sie zum Talk und Spielen einladen?

Der erste Gast wird Kai Schumacher sein. Er hat mit mir auf der Folkwang-Hochschule in Essen Piano studiert und geht mit einem präparierten Klavier seinen eigenen Weg. Auch Götz Alsmann hat mir schon zugesagt.

Was ist mit Musikern aus Wuppertal?

Die habe ich natürlich auch ganz oben auf meiner Liste. Zum Beispiel die Schlagzeugerin Salome Amend, die schon mit den Toten Hosen gespielt hat. Eine sehr junge Musikerin. Oder Organist und Kirchenmusiker Wolfgang Kläsener. Auch der gebürtige Wuppertaler Matthias Schlubeck, der Panflöte in Wuppertal studiert hat, gehört dazu.

Gibt es schon Reaktionen aus der Wuppertaler Kulturszene auf Ihr Projekt?

Das Kulturbüro der Stadt ist sehr angetan vom Konzept und unterstützt mich mit der Höchstförderung im vierstelligen Bereich. Ich denke, dass durch das Format mehr Licht auf das Wuppertaler Kulturleben scheint. Die Kulturszene ist ja ohnehin sehr reich an Künstlern, vor allem aus der freien Szene. Ich freue mich auf die Stadt, die ich als Essenerin bald noch besser kennenlernen werde.

Die Unterstützung aus dem Kulturbüro sprachen Sie an. Ist das finanziell ausreichend?

Nein, ich habe mich auch um eine Landesförderung beworben. Ich gehe davon aus, dass auch das klappt. Das muss allerdings einhergehen mit einer hoffentlich erfolgreichen Crowdfunding-Aktion, bei der ich bis zum 6. Januar 10.000 Euro sammeln möchte. Der Start war schon mal ganz gut, ein Drittel ist schon zusammen. Das Crowdfunding-Geld ist auch wichtig, um die erste Show sicherzustellen. Ich will das alles sehr professionell aufstellen.


Sie haben in Essen und den USA Piano studiert und daheim Nachwuchspreise eingeheimst. Was hat Sie bewogen, eine Karriere als freiberufliche Pianistin einzuschlagen?

Die Entscheidung dazu ist noch gar nicht so alt. Aber bislang geht die Rechnung auf. Ich habe Glück gehabt, mache das, worauf ich am meisten Spaß habe und decke eine große Bandbreite ab. Das treibt mich weiter an. Ich wusste schließlich schon mit 13, dass ich Pianistin werden will.

Vielen Dank für das Gespräch!

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit Mariko Sudo
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