Kunstgeschichte Liebermann-Gemälde bleibt in Wuppertal
Das Von der Heydt-Museum in Wuppertal hat ein Gemälde des Impressionisten Max Liebermann an die Erben eines von den Nationalsozialisten verfolgten und ermordeten jüdischen Unternehmers zurückgegeben. Das Porträt wurde anschließend mit Mitteln der Freiherr von der Heydt-Stiftung zurückgekauft. Es könne in der Sammlung bleiben, teilte das Museum am Donnerstag mit.
Nach Überprüfung der Provenienz des Gemäldes sei davon auszugehen, dass die Familie Benjamin es NS-verfolgungsbedingt verloren habe, erklärte das Museum. Die Parteien hätten sich darauf verständigt, eine "gerechte und faire Lösung" herbeizuführen, indem die Stadt Wuppertal das Gemälde an die Erbeserben nach Felix Benjamin restituiert habe.
Das Gemälde zeigt den Berliner Unternehmer Felix Benjamin. Es entstand 1921 anlässlich seines 50. Geburtstages und befand sich in Besitz der Familie, bis sich 1937 die Spur verlor. 1981 tauchte das Gemälde bei einer Auktion von Sotheby"s auf. Das Wuppertaler Museum erwarb es 2002 vom Kölner Kunsthaus Lempertz.
Die Familie Benjamin wurde ab 1933 von den Nazis verfolgt. Bei mehreren Umzügen mussten Möbel, Kunsthandwerk und Gemälde verkauft werden. 1943 wurden Benjamin und seine Frau nach Theresienstadt deportiert und ermordet. Die vier Töchter konnten nach Kanada und in die USA emigrieren.
Das Von der Heydt-Museum, das eine große Sammlung mit Arbeiten unter anderem von Claude Monet, Franz Marc und Pablo Picasso hat, will an die Geschichte des Bildes erinnern. Bei Ausstellungen, in Publikationen, der digitalen Sammlung und der täglichen Vermittlungsarbeit "werden wir die Erinnerung an den Porträtierten und seine Familie pflegen", sagte Museumsdirektor Roland Mönig.
Für die in den USA und in Kanada lebende Familie dankte der Enkel von Felix Benjamin, Peter Margo, dem Museum und der Stadt Wuppertal für ihre Vorreiterrolle bei der Zusammenarbeit.
- Nachrichtenagentur dpa