Wetter Schneefall im Berufsverkehr: Pendler in NRW brauchten Geduld
Ein vergleichsweise kleiner Wintereinbruch hat Nordrhein-Westfalen am Donnerstag ausgerechnet im Berufsverkehr getroffen und den Verkehr am Morgen teilweise lahmgelegt. Zwar fielen nur wenige Zentimeter Schnee, aber die reichten aus, um den Verkehr auf einigen Autobahnen und Landstraßen lahmzulegen. Lastwagen stellten sich quer, Pendler standen in langen Staus, in einigen Städten wurde der Busverkehr vorübergehend eingestellt. Es gab hunderte Verkehrsunfälle, dabei wurden auch einige Menschen verletzt.
Der Schneefall war nicht einmal besonders stark, aber er setzte in vielen Regionen ausgerechnet in der Zeit ein, als sich viele Menschen auf den Weg zur Arbeit machten. Besonders betroffen war ein Streifen von Bergisch Gladbach über Wuppertal und Essen bis ins nördliche Ruhrgebiet.
Winterdienste waren seit der Nacht unterwegs. "Alle Fahrzeuge unserer Autobahnmeistereien sind im Einsatz", schrieb die Autobahn-Gesellschaft in Westfalen auf Twitter. Trotzdem brauchten Autofahrer Geduld. "Fahrt vorsichtig - wir arbeiten so schnell wir können!", schrieben die Wirtschaftsbetriebe Duisburg.
Laut dem WDR-Verkehrsstudio gab es auf den Autobahnen im Land in der Spitze 250 Kilometer Stau. In Wuppertal stoppten die Stadtwerke vorsichtshalber für mehrere Stunden den gesamten Busverkehr. In der Stadt mit ihren hohen Bergen und starken Steigungen haben Busse bei Glätte oft Probleme. Auch in anderen Städten fuhr der ÖPNV nur eingeschränkt.
Im Sauerland und im Bergischen Land fuhren sich Lastwagen an den Steigungen fest, einige stellen sich quer und blockierten so die Straße. In Kierspe im Märkischen Kreis rutsche ein Lastwagen auf einer schneebedeckten Straße in zwei Autos. Ein Mensch wurde dabei leicht verletzt, die Bundesstraße blieb für mehrere Stunden gesperrt.
In Herdecke an der Ruhr kam ein mit 14 Schülern besetzter Bus ins Rutschen und prallte schließlich in einem Ampelmast. Ein Auto konnte nicht mehr bremsen und fuhr hinten in den Bus. Die Jugendlichen seien alle unverletzt geblieben, der 61-jährige Busfahrer erlitt leichte Verletzungen, teilte die Polizei mit.
Auch in den kommenden Tagen rechnet der Deutsche Wetterdienst mit kaltem Winterwetter und Glättegefahr. In der Nacht auf Freitag könnte es insbesondere im Süden des Landes einzelne Schneeschauer geben. Auf einigen Strecken müssten Autofahrer mit gefrierender Nässe rechnen.
Die Duisburger Polizei appellierte an alle Autofahrer, sich genügend Zeit zum Scheibenkratzen zu nehmen. "Nur mit enteisten Scheiben hat man einen guten Durchblick", schrieb die Behörde bei Twitter.
- Nachrichtenagentur dpa