Wolfsburg VW sieht stabilere Lage in Chipkrise in 2022
Volkswagen rechnet bei den industrieweit großen Lieferproblemen mit Mikrochips mit einer allmählichen Entspannung im neuen Jahr. Einkaufschef Murat Aksel, der eine konzerneigene Taskforce zu der Beschaffungskrise mit leitet, deutete am Mittwoch eine Stabilisierung der Lage an - bei gleichzeitig aber wohl noch weiter bestehenden Engpässen. "Im Gesamtjahr erwarten wir gegenüber 2021 eine leichte Verbesserung in der Halbleiterversorgung", schätzte der Manager. Das Unternehmen erklärte, man setze 2022 dann "auf eine sukzessive Erholung der Halbleiterversorgung". Die Herstellung von Autos, die derzeit oft nur auf Sparflamme läuft, könne sich festigen.
Speziell die erste Jahreshälfte dürfte allerdings schwierig bleiben - mit weiteren Schwankungen und nur eingeschränkter Planbarkeit. VW geht von einem "sehr volatilen und anspruchsvollen" Zeitraum aus.
Viele Werke auch anderer Hersteller waren durch die fehlenden Elektronik-Komponenten aus dem Takt geraten, es gab immer wieder Kurzarbeit bis hin zu längeren Zwangspausen ganzer Fertigungslinien. Als Konsequenz wollen Autobauer und Zulieferer längerfristige Vertragsabsprachen mit Chipproduzenten treffen und enger Kontakt zu diesen halten. VW warnte, auch die Corona-Krise insgesamt und die neue Virusvariante Omikron bedeuteten Risiken für die Branche.
Konzernchef Herbert Diess hatte im November gesagt, die Bewältigung der Chipkrise bringe noch viel Arbeit. An einigen Stellen laufe es aber schon wieder etwas besser, sagte er auf einer Veranstaltung der "Süddeutschen Zeitung": "Wir schlagen uns durch. Ich hoffe, dass wir durch das Schlimmste durch sind."