Wolfsburg Weltweit 424 Entlassungen im VW-Konzern im ersten Halbjahr
Volkswagen hat bei nachgewiesenem Fehlverhalten von Beschäftigten in der ersten Jahreshälfte in etlichen Fällen Konsequenzen gezogen. "424 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurden wegen regelwidrigen Verhaltens entlassen", heißt es in der jüngsten internen Erhebung zum Thema. Die Aufstellung deckt 111 Konzerngesellschaften mit weltweit fast einer halben Million Beschäftigten ab.
173 Kündigungen entfielen auf Regelverstöße im Zusammenhang mit der Arbeitszeit, vor allem bei unentschuldigten Fehltagen. Danach folgten Diebstähle oder "betrügerische Handlungen" mit 65 Fällen. Außerdem habe es von Januar bis Juni 2967 Abmahnungen gegeben. Auch die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" berichtete am Dienstag über die Auswertung.
Der Konzern hat mit der Aufarbeitung der Dieselaffäre seine Standards und Sanktionen zur Regeltreue verschärft. So gibt es nun ein Whistleblower-System. Auch soll die Transparenz über die Ahndung von Regelverstößen erhöht werden, etwa durch regelmäßige Statistiken.
In der vergangenen Woche hatte VW wieder eine betriebsinterne Konferenz organisiert, bei der es um die sogenannten ESG-Kriterien (Environment, Social, Governance) ging. Umwelt- und Sozialstandards sowie regelkonformes Verhalten gehören inzwischen zu den zentralen Maßstäben für Produktion, Management oder die Bewertung der Lieferketten. Ein Teil der Managergehälter orientiert sich an der Messung von ESG-Zielvorgaben.