Prozesse Mutmaßliches Martyrium in Hütte: Gericht verkündet Urteile
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Vier Männer sollen zwei mutmaßliche Opfer in Stuttgart überfallen, geschlagen und ausgeraubt haben. Auch eine verwilderte Gartenhütte spielt eine Rolle. Nun endet der Prozess.
Nach dem mutmaßlichen stundenlangen Martyrium eines jungen Mannes in einer verwilderten Gartenhütte geht der Prozess gegen vier angeklagte Männer in Stuttgart dem Ende zu. Das Landgericht will am Dienstag (13.30 Uhr) entscheiden, ob die Männer im Alter von 21 bis 27 Jahren ihr mutmaßliches Opfer entführt, gequält und gefoltert haben, bis es sich in einem unbeobachteten Moment von den Fesseln befreien und flüchten konnte.
Die Staatsanwaltschaft fordert mehrjährige Haftstrafen für das geständige Quartett. Aus Sicht der Anklage handelte es sich bei der Tat an Dreikönig des vergangenen Jahres um eine Strafaktion für zwei Männer. Demnach verdächtigten die Angeklagten einen damals 20-Jährigen, Drogen im Wert von mehr als 50.000 Euro vom ältesten Tatverdächtigen gestohlen zu haben. Bei einem Treffen sollen sie seinen Bekannten und ihn geschlagen und getreten haben, bevor sie ihn im Stadtteil Kaltental in der Hütte gefesselt und gefoltert haben sollen.
Die Angeklagten haben die Vorwürfe weitgehend eingeräumt. In der Tatnacht sollen sie nach eigenen Angaben erheblich betrunken gewesen sein. Unter anderem wegen verminderter Schuldfähigkeit im Vollrausch fordern die Verteidiger einen deutlich geringeren Strafrahmen.
- Nachrichtenagentur dpa