Bildungsmesse Gegner protestieren mit Gesang gegen AfD-Stand auf Didacta
![AfD-Stand bei der Bildungsmesse Didacta AfD-Stand bei der Bildungsmesse Didacta](https://images.t-online.de/2025/02/Hef8I5Aoyqk8/0x47:2048x1152/fit-in/1920x0/mit-gesang-transparenten-und-parolen-haben-demonstranten-gegen-den-stand-der-afd-auf-der-bildungsmesse-didacta-in-stuttgart-demonstriert.jpg)
Gehört die in Teilen rechtsextreme AfD auf die größte Bildungsmesse Europas? Nein, finden viele Verbände und protestieren zum Start gegen die Teilnahme der Partei.
Unter anderem mit Gesang haben mehrere Verbände gegen die Präsenz der AfD auf der Bildungsmesse Didacta in Stuttgart protestiert. Am Mittag stimmten unter anderem Vertreter von Schülern und Gewerkschaften "Wehrt euch, leistet Widerstand gegen den Faschismus hier im Land" vor dem Stand des baden-württembergischen AfD-Landesverbands an. Auf Transparenten war zu lesen "Demokratie stärken - Kampf gegen Rechts", zudem riefen die Demonstranten Parolen.
Im Vorfeld der Messe hatte es massive Kritik gegeben, dass die AfD dort erstmals mit einem Stand vertreten ist. Lehrergewerkschaften, Schüler und Eltern hatten von einem "fatalen Fehler" gesprochen. Besonders angesichts des diesjährigen Schwerpunktes auf Demokratiebildung sei es untragbar, "einer derart extremen Partei eine solche Plattform zu geben". Die AfD wird in Baden-Württemberg vom Verfassungsschutz als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestuft und beobachtet.
Messe verweist auf Gebot der Gleichbehandlung
Die Messe Stuttgart teilte mit, Parteien hätten den Zulassungskriterien zufolge grundsätzlich die Möglichkeit, sich auf der Didacta zu präsentieren. Bei der Zulassung sei man als Messegesellschaft an rechtliche Rahmenbedingungen gebunden. Dazu gehöre auch das Gebot der Gleichbehandlung. Erfülle eine Partei die Teilnahmevoraussetzungen für die Messe, könne man ihr dies nicht allein aufgrund der politischen Ausrichtung verwehren, hieß es in einer Stellungnahme der Messe. Neben der AfD sind auf der Messe auch die CDU, die FDP, die Grünen, die Linke und die Partei Volt vertreten.
Baden-Württembergs Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) plädierte bei der Eröffnung der Messe dafür, der AfD nicht zu viel Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. "Wir brauchen diese Partei nicht", sagte Schopper. Man müsse genau unter die Lupe nehmen, was die Partei fordere und sie inhaltlich "an den Hörnern packen".
Der Co-Landesvorsitzende der AfD, Emil Sänze, sagte, Protest gehöre in unserer Gesellschaft dazu. "Die Leute sollten mal die Bedeutung des Faschismus erst mal kennenlernen. Sie haben sich ja zusammengerottet zu einem Bund, der andere Meinungen unterdrückt", sagte der Landtagsabgeordnete.
Die Didacta ist nach eigenen Angaben die größte Bildungsmesse Europas. Das diesjährige Motto lautet "Demokratie braucht Bildung - Bildung braucht Demokratie". Hinter der Veranstaltung steht der gleichnamige Verband der Bildungswirtschaft.
- Nachrichtenagentur dpa