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Turn-Präsident appelliert: «Es geht ohne starken Drill»


Missstände
Turn-Präsident appelliert: "Es geht ohne starken Drill"

Von dpa
Aktualisiert am 24.01.2025 - 15:46 UhrLesedauer: 2 Min.
Alfons HölzlVergrößern des Bildes
Sieht herausfordernde Zeiten: Alfons Hölzl. (Quelle: Rolf Vennenbernd/dpa/dpa-bilder)
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Der Turn-Skandal von Stuttgart erschüttert die deutsche Sportwelt. Nun äußert sich der Präsident - und übt auch öffentlich Kritik an der bisherigen Ausrichtung seines Verbandes.

Verbandspräsident Alfons Hölzl hat sich bei der Aufarbeitung des Turn-Skandals von Stuttgart selbstkritisch gezeigt und einen Appell an seinen Deutschen Turner-Bund (DTB) gerichtet. "Es geht auch in unserem Sport – trotz jungen Alters, hohen Trainingsumfangs und Anfälligkeit für psychische Drucksituationen – ohne starken Drill! Es geht mit Respekt! Es geht auf Augenhöhe!", sagte Hölzl den Zeitungen "Münchner Merkur" und "tz" (Samstag) auf die Frage, wie er sich gesunden Spitzensport vorstelle.

Auf allen Ebenen müsse ankommen, "dass nur Sport, der auf ethisch sauberer Grundlage basiert, für uns auch wertvoll ist", fügte der 56-Jährige an. Mehrere ehemalige Auswahl-Turnerinnen hatten zuletzt schwere Vorwürfe gegen die Arbeit am Bundesstützpunkt in Stuttgart erhoben. Kritisiert wurden "systematischer körperlicher und mentaler Missbrauch" sowie katastrophale Umstände.

Hölzl: "Begrüßen jede Wortmeldung"

Hölzl betonte, dass der Verband auch in der Vergangenheit nicht tatenlos zugesehen habe. "Die Wahrnehmung der Turnerinnen müssen wir ernst nehmen. Genau wie den Weg über die Öffentlichkeit, den ich in keiner Weise kritisieren will. Wir begrüßen ausdrücklich jede Wortmeldung, weil wir so ein umfassendes Bild erhalten", sagte Hölzl. Man wolle das Thema "ja lösen und nicht wegschauen".

Der DTB hat eine Kanzlei aus Frankfurt am Main beauftragt, die sofort mit der Untersuchung der Vorwürfe beginnen und diese "schnellstmöglich" abschließen soll. Zudem werde ein unabhängiger und interdisziplinär besetzter Expertenrat gebildet.

Athletinnen zweifeln Glaubwürdigkeit des Verbandes an

Athletinnen sind eher skeptisch. Janine Berger, Olympia-Vierte, äußerte in dieser Woche in der "Augsburger Allgemeinen", dass das Vertrauen bei ihr und weiteren Turnerinnen "in eine Aufklärung beim DTB absolut nicht gegeben ist". Zuvor war bekanntgeworden, dass Ex-Bundestrainerin Ulla Koch ihr Amt als Vizepräsidentin vorübergehend und für die Dauer der Aufarbeitung ruhen lässt.

Präsident Hölzl bedauert, dass die Aufarbeitung in der Öffentlichkeit zu einer Schlammschlacht zu geraten droht. "Bei allem Groll muss man sich verdeutlichen, für was wir diese Aufgabe meistern wollen: fürs Turnen! Für unseren Sport! Wir sind doch kein Selbstzweck!", sagte der Funktionär. Die Aufarbeitung werde lange dauern und Ende 2025 nicht abgeschlossen sein, ergänzte Hölzl. "Das ist unmöglich."

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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