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Langes Ausharren: Hunderte Menschen warten auf Organspenden


Transplantationen
Langes Ausharren: Hunderte Menschen warten auf Organspenden

Von dpa
Aktualisiert am 10.01.2025 - 09:00 UhrLesedauer: 2 Min.
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Die Zahl der Organspenden bleibt in Deutschland auf niedrigem Niveau, wie die Deutsche Stiftung Organtransplantation mitteilte. (Archivbild) (Quelle: Anna Ross/dpa/dpa-bilder)
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Deutschland liegt bei den Organspenden im internationalen Vergleich auf einem hinteren Platz. Und auch in Baden-Württemberg stagniert die Zahl der Spender auf niedrigem Niveau.

In Baden-Württemberg warten mehr als 930 Menschen darauf, dass ihnen ein gespendetes Organ eingesetzt werden kann. Es ist ein langes Warten und viele warten vergeblich: Allein für eine neue Niere müssen Patienten nach den bisherigen Erfahrungen der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) im Schnitt acht Jahre ausharren.

Ende des vergangenen Jahres wurden 966 Organe im Südwesten benötigt, wie die DSO in Frankfurt am Main mit Verweis auf vorläufige Zahlen mitteilte. Neben 723 Nieren und 108 Lebern müssten demnach auch 44 Lungen und 60 Herzen in Baden-Württemberg transplantiert werden.

Deutschland auf einem der hinteren Plätze

Die Zahl der Organspender stagniert aber auf einem aus Sicht der DSO niedrigen Niveau. In Baden-Württemberg ist sie im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr nach einem leichten Anstieg zuvor wieder etwas leicht gesunken. Im vergangenen Jahr spendeten 132 Menschen nach ihrem Tod ein oder mehrere Organe, fünf weniger als im Jahr 2023. Das entspreche 11,8 Spendern pro eine Million Einwohner, bundesweit lag die Quote bei 11,4 Spendern pro eine Million Einwohner. Deutschland nimmt damit im internationalen Vergleich auch 2024 einen der hinteren Plätze ein, so die DSO.

Dagegen nahm die Zahl der in Baden-Württemberg gespendeten Organe erneut zu. Laut vorläufiger Bilanz wurden 417 Organe im Südwesten entnommen und später bundesweit oder im Ausland transplantiert (2023: 397, 2022: 375). Im Südwesten übertragen wurden 410 Organe, die zuvor innerhalb von Deutschland oder im Ausland gespendet worden waren (2023: 393; 2022: 348).

Entnommen und verteilt werden die Organe im In- und Ausland über die internationale Vermittlungsstelle Eurotransplant nach festgelegten medizinischen Kriterien.

Stiftung ruft zu Organspendeausweisen auf

Bundesweit sei 2.902 schwer kranken Patientinnen und Patienten eine bessere
Lebensqualität oder sogar ein Weiterleben geschenkt worden, erklärte die DSO. Gleichzeitig stünden noch 8.260 Menschen auf den Wartelisten.

Ihre Lage sei dramatisch, erklärte der medizinische Vorstand der DSO, Axel Rahmel. Die Organspende sei in vielen Fällen die einzige Überlebenschance. Dies sei aber nur möglich, wenn Menschen zur Spende bereit seien. Rahmel rief dazu auf, zu Lebzeiten eine selbstbestimmte Entscheidung zur Organspende zu treffen und diese in einem Organspendeausweis, in einer Patientenverfügung oder im digitalen Organspende-Register festzuhalten.

Aktuell müssen Menschen in Deutschland ihren Willen bezüglich einer Organspende nach ihrem Tod schriftlich festgehalten haben. Sonst müssen die Angehörigen entscheiden.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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