Tarifkonflikt Verdi startet Warnstreiks im privaten Omnibusgewerbe
Die Gewerkschaft Verdi ruft Busfahrer zum Warnstreiks im privaten Omnibusgewerbe auf. Manche warten vergeblich auf den Bus.
Die Gewerkschaft Verdi erhöht mit einem Warnstreik im privaten Omnibusgewerbe den Druck auf die Arbeitgeber. Etwa 1.500 Fahrer und Fahrerinnen legten am Donnerstag die Arbeit befristet nieder, wie Gewerkschafter Jan Bleckert in Stuttgart mitteilte. "Die Beteiligung an den Warnstreiks ist noch höher als erwartet. Die Arbeitgeber sollten dieses Signal ihrer Beschäftigten ernst nehmen und nächste Woche ein verhandlungsfähiges Angebot mitbringen." Betroffen seien Tübingen, Reutlingen, Schwäbisch Hall, der Raum Heilbronn, Ludwigsburg, Bietigheim, der Raum Stuttgart, Böblingen, Hemmingen, Waiblingen und Backnang gewesen.
Heftige Kritik kam vom Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmen (WBO). Er hatte im Vorfeld den angekündigten Warnstreik scharf kritisiert. Die Gewerkschaft nehme damit in Kauf, dass vielen Fahrgästen und insbesondere im Schülerverkehr in zahlreichen Regionen des Landes ohne Not gleich zum Jahresauftakt massive Einschränkungen im Busverkehr drohten.
Verdi hatte für Donnerstag und Freitag zu Warnstreiks aufgerufen. Von dem Aufruf betroffen seien rund 30 Betriebe, deren Beschäftigte teils am Donnerstag und teils am Freitag für einen Tag ihre Arbeit niederlegen sollen, hieß es laut Mitteilung.
Wo es Warnstreiks geben soll
Am Freitag seien unter anderem Göppingen, Geislingen und das Umland von Heilbronn betroffen.
Hintergrund der Warnstreiks sind Tarifverhandlungen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem beim Entgelt ein Plus von neun Prozent und für Azubis 100 Euro mehr im Monat, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. WBO-Geschäftsführerin Yvonne Hüneburg hatte erklärt, die Gewerkschaftsforderung sei völlig aus der Luft gegriffen. Mit dem Warnstreik zum jetzigen, frühen Zeitpunkt, ohne dass die Verhandlungen überhaupt richtig aufgenommen worden seien, trage Verdi den Tarifstreit rücksichtslos auf dem Rücken der Fahrgäste aus.
- Nachrichtenagentur dpa