Nach Kritik Schopper will Grundschul-Leistungstest überarbeiten
Erstmals mussten Viertklässler in diesem Jahr verpflichtend einen neuen Leistungstest schreiben. Danach gab es massive Kritik. Nun gibt es die ersten Ergebnisse - und die sind verheerend.
Nach massiver Kritik will Kultusministerin Theresa Schopper (Grüne) den in diesem Jahr neu eingeführten Leistungstest für Viertklässler überarbeiten. "Wir können mit den Ergebnissen in Mathematik bei Kompass 4 nicht zufrieden sein. Wir werden dieses Instrument deshalb weiterentwickeln, sodass Eltern und Lehrkräfte eine sinnvolle Ergänzung für die Grundschulempfehlung erhalten", sagte Schopper in Stuttgart.
Der Leistungstest war in den Fächern Deutsch und Mathe in diesem Jahr erstmals verpflichtend an allen Grundschulen im Land durchgeführt worden und ist auch ein Kriterium für die verbindlichere Grundschulempfehlung, die für die derzeitigen Viertklässler erstmals wieder greifen soll.
Vor allem an den Mathe-Aufgaben hatte es nach dem Test massive Kritik gegeben, diese seien zu schwierig gewesen, kritisierte die Lehrergewerkschaft GEW. Es habe zu wenig Zeit zum Bearbeiten gegeben, hieß es laut GEW von Lehrkräften. Zudem seien die Textaufgaben für Kinder mit Sprachdefiziten kaum zu bewältigen gewesen.
Nur sechs Prozent sind auf Gymnasialniveau
Eine erste Auswertung der Testergebnisse in Mathematik ergab laut Kultusministerium, dass nur sechs Prozent der Viertklässler das Niveau für eine Gymnasialempfehlung erreicht hätten und nur rund acht Prozent das mittlere Niveau. 86 Prozent der Viertklässler erreichte demnach in Mathe nur eine Empfehlung für das grundlegende Niveau. In Deutsch fiel der Test demnach besser aus.
Bislang sind laut Ministerium erst zehn Prozent der Tests ausgewertet. Man gehe aber nicht davon aus, dass es noch signifikante Änderungen der Ergebnisse gebe.
Es sei schon länger bekannt, dass es ein generelles Problem in Mathematik gebe, teilte das Ministerium mit. Man müsse dafür sorgen, dass die Leistungen in Mathe besser würden, so Schopper. "Wir brauchen aber auch einen Test, der die tatsächlichen Leistungen der Schülerinnen und Schüler erfasst. Davon ist bei so schlechten Werten nämlich nicht auszugehen. Deshalb müssen wir da nochmal ran."
- Nachrichtenagentur dpa