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Gewaltambulanz Stuttgart: Neue Hilfe für Opfer – ohne Anzeige möglich


Neue Anlaufstelle für Opfer
Gewaltambulanz in Stuttgart eröffnet

Von t-online, rbe

23.11.2023Lesedauer: 2 Min.
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Eine Frau mit blauem Auge ruft per Telefon um Hilfe (Symbolfoto): In Stuttgart gibt es nun eine neue Anlaufstelle für Opfer von sexueller und häuslicher Gewalt. (Quelle: rolf kremming via www.imago-images.de)
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Die neue Gewaltambulanz in Stuttgart bietet Betroffenen eine verfahrensunabhängige Spurensicherung an. Das Land fördert die Einrichtung mit 400.000 Euro.

Opfer von sexueller und häuslicher Gewalt haben ab sofort eine neue Anlaufstelle in Stuttgart. Die Gewaltambulanz im Klinikum Stuttgart ermöglicht ihnen, Spuren der Tat gerichtsfest sichern zu lassen, ohne eine Anzeige bei der Polizei stellen zu müssen. Das Land Baden-Württemberg unterstützt den Betrieb der neuen Einrichtung mit 400.000 Euro. Es ist die vierte Gewaltambulanz im Land nach Heidelberg, Freiburg und Ulm.

"Mit der Gewaltambulanz in Stuttgart schafft die Landesregierung ein Angebot, um allen Opfern von Gewalttaten, unabhängig vom Alter und Geschlecht, eine verfahrensunabhängige Beweissicherung anzubieten", sagte Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha bei der Eröffnung am 23. November. "Betroffene Opfer können in Ruhe und mit zeitlichem Abstand zur Tat entscheiden, ob sie Anzeige erstatten wollen, ohne dass die Beweise für die Tat verloren gehen."

Stuttgart: Hier befindet sich die Anlaufstelle für Opfer von Gewalt

Die Gewaltambulanz ist im Klinikum Stuttgart direkt neben der Notaufnahme angesiedelt, sodass Betroffene von Gewalt umgehend nach der rechtsmedizinischen Spurensicherung behandelt werden können. Die Gewaltambulanz Stuttgart wird durch das Institut für Rechts- und Verkehrsmedizin am Universitätsklinikum Heidelberg in Kooperation mit dem Klinikum Stuttgart betrieben.

"Mit der Gewaltambulanz in Stuttgart stärken wir den aktiven Opferschutz im Land. Betroffene können sich sicher sein, dass sie mit der verfahrensunabhängigen Beweissicherung jederzeit eine Anzeige erstatten können und damit gerichtsfeste Beweise vorliegen. An die Täter geht ein klares Signal, dass jede Straftat zur Anzeige gebracht werden kann, auch Jahre nach der Tat", so Minister Lucha.


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Jede dritte Frau erfährt physische oder sexualisierte Gewalt

Anlässlich des anstehenden Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November 2023 machte Lucha deutlich, dass in Deutschland jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben physische und/oder sexualisierte Gewalt erlebt. Etwa jede vierte Frau wird mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch ihren aktuellen oder durch ihren früheren Partner.

"Im Klinikum Stuttgart werden jedes Jahr 100.000 Patienten in den Notaufnahmen kompetent medizinisch versorgt. Besonders Menschen, die Gewalt erfahren haben, brauchen schnelle und niederschwellige Hilfe", betonte der Vorstand des Klinikums Stuttgart, Prof. Jan Steffen Jürgensen. "Unsere Notaufnahmen, das Kinderschutzteam in Deutschlands größter Kinderklinik und auch die Gynäkologie im Klinikum Stuttgart bekommen mit der Gewaltambulanz einen starken Partner."

Die Gewaltambulanz in Stuttgart ist erreichbar unter der Telefonnummer 0152 5678 3333. Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Gewaltambulanz.

Verwendete Quellen
  • Pressemitteilung des Gesundheitsministeriums vom 23.11.2023
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